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Trauer um US-Schauspieler Gene Hackman gestorben
Die Filmwelt trauert um Gene Hackman: Der Hollywood-Schauspieler und gefragte Charakterdarsteller ist tot. Er wurde mit seiner Frau in seinem Haus in New Mexiko leblos aufgefunden. Es wird kein Fremdverschulden vermutet. Hackman wurde 95 Jahre alt.
Der Hollywood-Schauspieler und Oscar-Preisträger Gene Hackman ist gestorben. Der 95-Jährige sei am Mittwoch zusammen mit seiner 63-jährigen Frau Betsy Arakawa tot in seinem Haus in New Mexiko gefunden worden, teilte das Sheriff-Büro von Santa Fe mit. Es wird kein Fremdverschulden vermutet. Die Behörden gaben jedoch keine Einzelheiten zu den Todesumständen bekannt und erklärten, die Ermittlungen seien im Gange.
Sheriff-Sprecherin Denise Avila sagte, Polizisten seien zu dem Haus gerufen worden, um nach Hackman und seiner Frau zu sehen. Sie hätten das Ehepaar und deren Hund tot aufgefunden.
Seine erste größere Rolle spielte Hackman 1964 in dem Streifen "Lilith" mit Warren Beatty, der ihn drei Jahre später für "Bonnie and Clyde" engagierte. Als Clydes Gangster-Bruder erhielt Hackman seine erste Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.
Führender Charakterdarsteller und Oscarpreisträger
Jahrzehnte lang zählte Hackman zu den führenden amerikanischen Charakterdarstellern und erhielt mehrere Auszeichnungen: Er spielte im Laufe seiner Karriere in zahlreichen Filmen mit und wurde zweimal mit dem Oscar ausgezeichnet: Als bester Hauptdarsteller 1972 für seinen Auftritt in "French Connection" und 1993 für "Erbarmungslos" (bester Nebendarsteller). Zudem ist er vierfacher Golden-Globe-Preisträger.
Nach seinem Durchbruch mit "French Connection" ging es mit der Karriere rasch bergauf. In "Scarecrow" spielt er einen Landstreicher, in "The Conversation" ("Der Dialog") einen paranoiden Abhörspezialisten. Mit Kassenknüllern wie der John-Grisham-Verfilmung "Die Firma" und "Crimson Tide" schaffte er es auf Hollywoods A-Liste. In dem Travestie-Klassiker "The Birdcage" schlüpfte Hackman in Frauenkleider. Den Goldenen Bären bei den Berliner Filmfestspielen holte er sich 1989 als FBI-Agent in dem Rassismus-Drama "Mississippi Burning". Mit Dustin Hoffman war er in dem Streifen "Runaway Jury" zu sehen.
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Er zählte zu den führenden amerikanischen Charakterdarstellern: Oskar-Preisträger Gene Hackman.
Einen weiteren Doppelerfolg bei den Globes und Oscars feierte er 1993 als bester Nebendarsteller in dem Western "Erbarmungslos". Unter der Regie von Clint Eastwood spielte er einen sadistischen Sheriff. Seinen dritten Golden Globe holte Hackman als bester Komödiendarsteller in der Familiensatire "Die Royal Tenenbaums" (2001), zwei Jahre später gab es den Ehren-Globe für sein Lebenswerk. Zuletzt glänzte er 2004 in der Polit-Satire "Willkommen in Mooseport" als arroganter Ex-Präsident, der von Washington in die Provinz zieht.
Bei der 60. Golden-Globe-Verleihung im Jahr 2003 wurde Hackman mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk gefeiert. "Ich wollte nie etwas anderes sein als ein Schauspieler", sagte er sichtlich gerührt vor dem Star-Publikum. Schon als kleiner Junge habe er mit einer Tüte Popcorn im Kino gesessen und sich von Johnny Weissmuller, John Wayne, Errol Flynn und seinem Lieblingsschauspieler James Cagney in andere Welten versetzen lassen.
Hackman lebte zuletzt zurückgezogen
Hackman ging mit knapp 75 Jahren in den Ruhestand. Er schrieb aber Bücher, etwa den Bürgerkriegsroman "Escape from Andersonville" (2008) und den Polizeithriller "Pursuit" (2013). Mit seiner zweiten Frau Betsy Arakawa lebte er fernab von der Traumfabrik, im ländlichen Santa Fe.
In einem seiner seltenen Interviews sagte er 2011 in der Zeitschrift GQ: Natürlich habe er in seiner Karriere Höhen und Tiefen erlebt. "Aber im Großen und Ganzen bin ich recht zufrieden, dass es die richtige Entscheidung war, Schauspieler zu werden."
Glücklicherweise habe er ein paar Sachen gefunden, die er als Schauspieler gut machen konnte. Er wolle der Nachwelt gerne als "ordentlicher Schauspieler" in Erinnerung bleiben. "Als jemand, der versucht hat, die Dinge auf ehrliche Weise zu verkörpern."