Mitglieder der M23-Miliz laufen auf einer Straße in Goma

Konflikt im Ostkongo Kenia bittet USA und Frankreich um Hilfe

Stand: 28.01.2025 09:23 Uhr

Die Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo spitzen sich zu. Die Provinzhauptstadt Goma droht, komplett in die Hände der Rebellen zu fallen. Kenia will vermitteln - und hofft auf Unterstützung von Frankreich und den USA.

Kenia hat Frankreich und die USA um Unterstützung zur Beilegung der Feindseligkeiten im Osten der Demokratischen Republik Kongo gebeten. Präsident William Ruto, derzeit Vorsitzender der ostafrikanischen Staatengemeinschaft EAC, habe mit Präsident Emmanuel Macron und US-Außenminister Marco Rubio telefoniert, teilte die kenianische Regierung mit.

Beide hätten demnach ihren Beistand für die regionalen Bemühungen zugesagt, den Konflikt im Ostkongo zu beenden. Am Sonntagabend hatte Ruto einen Sondergipfel innerhalb von 48 Stunden angekündigt, um über die Situation zu beraten. Zudem hatte er eine sofortige Einstellung der Kämpfe gefordert. 

Antje Diekhans, ARD Nairobi, zu den schweren Unruhen im Ostkongo

tagesschau24, 28.01.2025 14:00 Uhr

Kämpfe in Millionenstadt Goma

Nach tagelangen schweren Kämpfen im Ostkongo hat die Rebellenmiliz M23 Teile der wichtigen Provinzhauptstadt Goma eingenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen finden in der Stadt noch immer Kämpfe zwischen den Rebellen und der kongolesischen Armee statt. Sowohl die Regierung in Kinshasa als auch UN-Experten werfen dem Nachbarland Ruanda vor, die M23 zu unterstützen und auch eigene Truppen im Ostkongo zu haben.

In der rohstoffreichen Provinz Nord-Kivu, in der Goma liegt, kämpft die M23 seit Jahren gegen das kongolesische Militär und mit ihm verbündete Milizen. In den vergangenen Wochen konnte die M23 massive Gebietsgewinne verzeichnen. Hunderttausende Menschen sind nach UN-Angaben aufgrund der Kämpfe geflohen.

Karte: Goma, Dem.Rep. Kongo sowie Uganda und Kenia

Rubio verurteilt Angriffe

Vom US-Außenministerium hieß es später, Rubio habe auch mit dem kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi gesprochen. Er habe die Angriffe der M23 in Goma verurteilt und "bekräftigt, dass die Vereinigten Staaten die Souveränität der Demokratischen Republik Kongo respektieren". 

Die meisten Hilfsorganisationen, die in Goma arbeiten, haben ihr internationales Personal aus der Stadt abgezogen. "Unsere lokalen Mitarbeiter vor Ort sprechen von einer Horrornacht in Goma", sagte Ursula Langkamp, Leiterin des Büros der Welthungerhilfe in Goma, der Nachrichtenagentur dpa. Die ganze Nacht hindurch seien Schüsse und Detonationen zu hören gewesen. Die Menschen hätten sich in ihren Häusern verschanzt und wagten sich nicht auf die Straße. Auch die meisten Geschäfte seien geschlossen. Der Sitz des Provinzgouverneurs, der neben dem Büro liege, sei geplündert worden, so Langkamp.

Stephan Ueberbach, ARD Johannesburg, tagesschau, 28.01.2025 11:18 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 28. Januar 2025 um 08:00 Uhr.