M23-Soldaten stehen an den Bergwerksgruben in Rubaya in der Demokratischen Republik Kongo

Demokratische Republik Kongo Angola will zwischen Kongo und M23-Miliz vermitteln

Stand: 12.03.2025 04:39 Uhr

Nach Angaben aus Angola hat die Regierung der Demokratischen Republik Kongo direkten Friedensgesprächen mit der Miliz M23 zugestimmt. Angola will im Rahmen der Gespräche als Vermittler auftreten.

Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo hat nach Angaben aus Angola baldigen Friedensgesprächen mit der von Ruanda unterstützen Miliz M23 zugestimmt. Das angolanische Präsidialamt gab nach einem Besuch des kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi bekannt, man werde "als Vermittler in dem Konflikt" Kontakt zur M23 aufnehmen. So sollen Delegationen beider Seiten "in den kommenden Tagen in Luanda direkte Verhandlungen über einen endgültigen Frieden führen" können.

Eine Sprecherin von Tshisekedi erklärte später im Onlinedienst X, dass die Regierung der Demokratischen Republik Kongo die Äußerungen zur Kenntnis nehme und "die Umsetzung dieses Ansatzes der angolanischen Vermittlung abwarten" werde. Friedensgespräche waren bisher nicht in Gang gekommen, weil Tshisekedi einen Dialog mit der M23 immer wieder abgelehnt hatte.

Zahlreiche Tote und Vertriebene seit Jahresbeginn

Die Miliz M23 hatte seit Januar mit Unterstützung ruandischer Soldaten große Gebiete im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen, darunter die Provinzhauptstädte Goma und Bukavu. Nach kongolesischen Angaben wurden bei den Kämpfen seit Jahresbeginn mehr als 7.000 Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben.

Nach UN-Angaben unterstützt Ruanda die M23-Miliz mit rund 4.000 Soldaten. Die kongolesische Regierung wirft dem Nachbarland vor, die Bodenschätze der östlichen Provinzen Nord- und Süd-Kivu ausbeuten zu wollen. Ruanda bestreitet das.

Der UN-Menschenrechtsrat hat im vergangenen Monat eine Kommission eingesetzt, die den Gewaltausbruch und damit verbundene Gräueltaten in der Region untersuchen soll, einschließlich der Vorwürfe von Vergewaltigungen und Hinrichtungen auf beiden Seiten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. Februar 2025 um 23:09 Uhr.