Wenige Frauen am Rednerpult Kritik an Männerdominanz bei UN-Woche
In der Weltbevölkerung liegt der Frauenanteil bei fast 50 Prozent, unter den Votragenden bei der UN-Generaldebatte aber weit darunter. Dieser Umstand sorgte für Kritik. "Wo sind die Frauen dieser Welt?", fragte etwa Südafrikas Präsident.
Vor dem Hintergrund der großen Mehrheit männlicher Redner bei der Generaldebatte in New York ist bei den Vereinten Nationen die fehlende Geschlechtergerechtigkeit kritisiert worden. Etwa sechs Stunden nach Beginn der Debatte und nach 15 männlichen Rednern auf dem Podium trat mit der ungarischen Präsidentin Katalin Novak die erste Frau ans Rednerpult.
Insgesamt waren unter den rund 35 für Dienstag angekündigten Rednerinnen und Rednern drei Frauen, unter den etwa 40 für Mittwoch angekündigten vier Frauen.
Gendergerechtigkeit - "Lösung vieler Probleme"
"Nur vier Frauen haben unser Gründungsdokument unterzeichnet", sagte UN-Generalsekretär António Guterres bei seiner Auftaktansprache. "Ein Blick durch diesen Raum zeigt, dass sich nicht genug verändert hat." Geschlechtergerechtigkeit sei die Lösung für viele Probleme der Welt, sagte Guterres weiter. "Sie ist kein Gefallen für Frauen, sondern fundamental dafür, eine bessere Zukunft für alle sicherzustellen."
Auch mehrere andere Redner sprachen das Thema an. "Es sollte uns alle besorgen, dass die Mehrheit der Menschen, die in diesem Versammlungsraum sitzen, Männer sind", sagte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa bei seiner Ansprache während der Generaldebatte. "Die Frage, die wir stellen müssen: Wo sind die Frauen dieser Welt? Die Frauen der Welt haben ein Recht, hier zu sein und die Ansichten der Frauen der Welt zu vertreten." Seine Delegation bestehe diesmal nur aus Frauen, sagte Ramaphosa weiter.