![Alexander Trufanov wird von Kämpfern der Hamas und des Islamischen Dschihad eskortiert, als er im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben wird. | dpa Alexander Trufanov wird von Kämpfern der Hamas und des Islamischen Dschihad eskortiert, als er im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben wird.](https://images.tagesschau.de/image/ca3bee75-0fbb-41c8-b01a-05a41c8bc05e/AAABlQ2wBs0/AAABkZLrr6A/original/geisel-freilassung-hamas-100.jpg)
Monate in Hamas-Gefangenschaft Freigelassene Geiseln erzählen von Misshandlungen
Nach ihrer Freilassung aus der Gewalt von Islamisten in Gaza sind drei weitere ehemalige Geiseln zurück bei ihren Familien. Israelische Medien veröffentlichen nun Details aus ihren ersten Berichten über die Gefangenschaft.
Kurz nach der Freilassung von drei weiteren israelischen Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen sind erste Schilderungen der Entführten bekannt geworden. Die mehr als 16 Monate seien eine "sehr harte Gefangenschaft, einschließlich körperlicher Misshandlung" gewesen, schrieb die Zeitung Times of Israel unter Berufung auf Berichte mehrerer israelischer TV-Sender.
So sei Sagui Dekel-Chen bei Verhören durch die Hamas gefoltert worden. Dem Fernsehsender Kanal 12 zufolge weise sein Körper entsprechende Narben auf. Der 36-Jährige habe die ganzen Monate über nicht gewusst, ob seine Familie das Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus Gaza in Israel am 7. Oktober 2023 überlebt hat.
Geiseln hatten kaum Informationen über ihre Familien
Erst kurz vor seiner Freilassung hätten seine Entführer ihm erzählt, dass seine Frau eine Tochter zur Welt gebracht habe, berichtete der Sender Kan. Sie hätten ihm auch Ohrringe für seine Frau geschenkt, aber er habe ihnen nicht geglaubt. Ein nach seiner Freilassung von der israelischen Armee verbreitetes Video zeigte Dekel-Chen in den Armen seiner weinenden Frau.
Der 29-jährige Alexander (Sascha) Trufanov wiederum habe bis zur Freilassung nicht gewusst, dass sein Vater bei dem Massaker am 7. Oktober getötet wurde, hieß es weiter. Er sei in Tränen ausgebrochen, als er es von Vertretern der israelischen Armee erfuhr.
Die meiste Zeit in Tunneln festgehalten
Wie die Times of Israel weiter berichtete, verlor der ebenfalls freigelassene Iair Horn (46) während der Gefangenschaft zehn Kilogramm an Gewicht und sei kaum medizinisch versorgt worden. All drei Geiseln seien die meiste Zeit in Tunneln in Chan Yunis im Süden des Gazastreifens festgehalten worden. Sie gaben an, oft Hunger gelitten zu haben.
![Die freigelassene Geisel Iair Horn trifft im Sourasky Medical Center in Tel Aviv mit seiner Familie zusammen. | via REUTERS Die freigelassene Geisel Iair Horn trifft im Sourasky Medical Center in Tel Aviv mit seiner Familie zusammen.](https://images.tagesschau.de/image/4d957e7b-1aae-419b-a960-a900a1a512dd/AAABlQ2wBGU/AAABkZLlUbs/16x9-960/israelische-geisel-iair-horn-100.jpg)
Die freigelassene Geisel Iair Horn trifft im Sourasky Medical Center in Tel Aviv mit seiner Familie zusammen.
Die drei Männer wurden gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung am Samstag in Chan Yunis im Austausch gegen 369 inhaftierte Palästinenser freigelassen.