Prozess gegen Israels Premier Teilerfolg für Netanyahu
Die Beweisaufnahme im Korruptionsprozess gegen Israels Premier Netanyahu wird wegen Corona nun erst 2021 starten. Allerdings werden die Proteste gegen seine Politik in der Pandemie immer lauter.
Der, um den es geht, war nicht erschienen. Benjamin Netanyahu blieb dem Gericht fern und ließ sich von seinen Anwälten vertreten. Die forderten das Gericht auf, den Prozess ein halbes Jahr lang zu unterbrechen - unter Verweis auf das Coronavirus.
Das Gericht entschied, dass die Beweisaufnahme erst im Januar 2021 starten soll. Netanyahus Anwälte konnten sich also teilweise durchsetzen.
Dem Premierminister werden Betrug, Untreue und Bestechlichkeit vorgeworfen. So soll er unter anderem versucht haben, die Berichterstattung von Medien mit illegalen Mitteln zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
Im Fall einer Verurteilung drohen Netanyahu mehrere Jahre Haft. Der Premier beteuert seine Unschuld, der Prozess könnte sich über Jahre hinziehen.
Tausende Demonstrierende gegen Netanyahu
Der Druck von der Straße gegen Netanyahu hält unterdessen an. Auch gestern Abend demonstrierten Tausende Israelis gegen den Premier, vor allem in Jerusalem und in Tel Aviv. Sie fordern wegen der Korruptionsvorwürfe Netanyahus Rücktritt und werfen ihm vor, in der Corona-Krise versagt zu haben.
Die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen in Israel steigt weiter an.