Nach gescheiterten Satellitenstarts USA verhängen Sanktionen gegen Nordkoreaner und Russen
Das US-Finanzministerium hat Sanktionen gegen zwei Männer aus Russland und Nordkorea sowie eine russische Firma verhängt. Sie sollen dem ballistischen Raketenprogramm Pjöngjangs zugearbeitet haben.
Als Reaktion auf Nordkoreas gescheiterten Start eines Spionagesatelliten haben die USA Sanktionen gegen zwei Männer und eine in Moskau registrierte Firma verhängt.
Von den Maßnahmen betroffen sind ein Nordkoreaner und ein russischer Staatsbürger, die gemeinsam dem ballistischen Raketenprogramm Pjöngjangs zugearbeitet haben sollen, wie das US-Finanzministerium mitteilte. Sie hätten geholfen, Einnahmen für nordkoreanische Firmen zu erzielen, die mit der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen in Verbindung stünden.
Gefälschte Ausweispapiere
Nach US-Angaben leitete der nun mit Sanktionen belegte Nordkoreaner Jon Jin Yong in Russland ein Team von IT-Angestellten aus seiner Heimat und besorgte diesen mithilfe von Russen Ausweispapiere. Einige dieser Dokumente hätten von Angehörigen oder Mitarbeitern des Russen Sergej Koslow gestammt, gegen den nun auch Strafmaßnahmen verhängt wurden.
Das US-Finanzministerium sanktionierte zudem die in Moskau eingetragene Firma Intellekt, die im Besitz Koslows sei oder von ihm kontrolliert werde. Das Unternehmen sei ferner mit einem Bauprojekt in der russischen Hauptstadt verbandelt, das vom Nordkoreaner Jon koordiniert werde.
Unter anderem werde sämtliches Eigentum, das sich in den Vereinigten Staaten oder unter der Kontrolle von US-Personen befinde, gesperrt, teilte das Ministerium mit. Unternehmen und Personen, die mit ihnen geschäftlich in Verbindung stünden, würden ebenfalls sanktioniert.
Mehrere gescheiterte Satellitenstarts
Die jüngsten US-Sanktionen seien in Absprache mit den Regierungen Südkoreas und Japans beschlossen worden. In den vergangenen Monaten ist Nordkorea zwei Mal mit dem Versuch gescheitert, einen Spionagesatelliten in die Umlaufbahn zu bringen. Die zuständige Behörde kündigte für Oktober einen dritten Anlauf an. Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verbieten Nordkorea jegliche Starts unter Verwendung ballistischer Technologien.