Arabische Liga Assad mit Bruderkuss empfangen
Beim Gipfel der Arabischen Liga in Saudi-Arabien hat Kronprinz Mohammed bin Salman den syrischen Präsidenten Assad mit einem Bruderkuss empfangen. Der lange Zeit isolierte Machthaber traf sich zudem mit dem tunesischen Präsidenten Saied.
Mehr als zehn Jahre nach dessen Ausschluss hat Kronprinz Mohammed bin Salman den jahrelang isolierten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad herzlich empfangen. Die beiden begegneten sich zu Beginn des Gipfels der Arabischen Liga in Dschidda mit einer Umarmung und gaben sich einen Bruderkuss. Für Assad ist es das erste große Treffen auf internationaler Bühne seit mehr als zehn Jahren.
Kurze Zeit später begann in einem festlich geschmückten Saal der eigentliche Gipfel. Algeriens Premierminister Aymen Benabderrahmane eröffnete das Treffen und übergab den Vorsitz an Saudi-Arabien. An den langen Tischen nahmen auch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi, Jordaniens König Abullah II. und der irakische Premierminister Mohammed Schia al-Sudani Platz.
Kronprinz Mohammed sagte, Syriens Rückkehr in die Arabische Liga werde in dem Bürgerkriegsland hoffentlich für mehr Stabilität sorgen und ermöglichen, dass Syrien wieder seine "normale Rolle" im arabischen Raum einnehme.
Tunesischer Präsident trifft Assad
Assad traf sich am Rande des Gipfels mit Tunesiens Präsidenten Kais Saied. Saied, dessen Land 2011 die Beziehungen zu Syrien abgebrochen hatte, sprach nach einem Bericht der tunesischen Staatsagentur TAP von einem "historischen Treffen". Assad begrüßte die Rückkehr zu normalen Beziehungen, wie die syrische Staatsagentur Sana berichtete. Saied sagte demzufolge zu Assad: "Ihr seid unsere Brüder. Und was immer euch verletzt, verletzt uns."
Assads Regierung war gegen Proteste im Land und im darauffolgenden Bürgerkrieg mit äußerster Härte gegen die eigene Bevölkerung vorgegangen. Er selbst zeigte sich jahrelang nur selten öffentlich und reiste offiziell lange nur ins verbündete Russland und nach Iran. Seit 2018 trieben aber etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und zuletzt auch das mächtige Saudi-Arabien eine Normalisierung voran.
Assads Teilnahme kommentierten saudische Medien positiv. "Das arabische Haus bekommt ein neues Erscheinungsbild. Beziehungen werden gestärkt, Probleme mit Brüdern in Zusammenarbeit beseitigt, und niemand wird ausgeschlossen", sagte ein Sprecher im Staatsfernsehen Al-Ekhbariya. Saudi-Arabien sei es gelungen, die Lage in der Region zu beruhigen und "tatsächliche Veränderungen" zu bewirken.