Großbritannien Datenproblem soll Flugchaos ausgelöst haben
Zwei Tage lang war der Flugverkehr in Großbritannien massiv gestört. Jetzt will die Luftraumüberwachung NATS die Ursache für die technischen Probleme gefunden haben: Eingehende Flugdaten hätten die Systeme lahmgelegt.
Die massiven Probleme im britischen Flugverkehr mit Hunderten gestrichenen Flügen sind nach Angaben der Luftraumüberwachung vermutlich durch eingehende Flugdaten ausgelöst worden. "Erste Untersuchungen des Problems zeigen, dass es mit einigen der Flugdaten zusammenhängt, die wir erhalten haben", teilte National Air Traffic Services (NATS) mit.
Daraufhin hätten alle Systeme die automatische Datenverarbeitung unterbrochen, um zu verhindern, dass versehentlich falsche Informationen an die Fluglotsen übermittelt werden. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass es sich um einen Cyberangriff handelte", betonte NATS-Chef Martin Rolfe.
Zehntausende Passagiere saßen fest
Rolfe bezeichnete den Vorfall als "unheimlich selten". Er sei sich sicher, dass das Problem nicht wieder vorkommen werde. "Wir verstehen die Art und Weise, wie das System versagt hat", sagte Rolfe. "Deshalb haben wir bereits Maßnahmen umgesetzt, die sicherstellen, dass wir das Problem sehr, sehr schnell beheben können, falls es erneut vorkommt."
Wegen einer Technikpanne bei der NATS waren seit Anfang der Woche Hunderte Flüge abgesagt worden. Es kam zu massiven Verspätungen. Besonders betroffen waren die Drehkreuze London-Heathrow und der Flughafen Gatwick. Wie die BBC am Montag unter Berufung auf das Luftfahrtanalyseunternehmen Cirium berichtet hatte, wurden gut 270 Landungen und mehr als 230 Starts gestrichen.
Am Dienstag wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur PA an den wichtigsten britischen Flughäfen fast 300 Verbindungen gestrichen. Zehntausende Passagiere saßen europaweit stundenlang an Flughäfen oder bereits in Maschinen fest.
Regierung ordnet Untersuchung an
Im Anschluss hatte die Luftsicherung NATS erklärt, der Ausfall habe die Fähigkeit in Mitleidenschaft gezogen, Flugpläne automatisch zu verarbeiten. Die Pläne hätten deshalb über Stunden manuell eingegeben werden müssen, was eine erhebliche Verlangsamung zur Folge hatte und bedeutete, dass weniger Flugzeuge abheben und landen konnten.
Verkehrsminister Mark Harper sagte gestern, es handele sich um die größte Panne dieser Art seit fast einem Jahrzehnt. Auch er schloss einen Cyberangriff als Ursache des Zusammenbruchs aus. Er ordnete eine Untersuchung an.