Spanien Protest gegen Tod von Migranten in Melilla
23 Migranten starben vor wenigen Tagen bei dem Versuch, auf spanisches Gebiet zu gelangen. Aufnahmen der Ereignisse sorgten für Empörung. Tausende Spanier haben am Abend gegen den Umgang mit den Migranten protestiert.
In mehreren spanischen Städten haben Tausende Menschen gegen den Tod von Migranten in der spanischen Exklave Melilla protestiert. Die Demonstrationen standen unter dem Motto "Las Vidas Negras Importan" ("Schwarze Leben zählen").
In Madrid versammelten sich die Demonstranten auf dem Callao-Platz und trugen Schilder mit der Aufschrift "Grenzen töten" und "Kein Mensch ist illegal". In Barcelona wandten sich die Teilnehmer der Protestaktion, darunter viele mit afrikanischen Wurzeln, gegen Rassismus und Kolonialismus.
Vor einer Woche brach nach Angaben der marokkanischen Behörden eine Massenpanik unter Migranten aus, die zu Hunderten versuchten, den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla zu überwinden. Mindestens 23 Menschen kamen dabei ums Leben.
Ermittlungen nach Empörung
Videoaufnahmen und Fotos, die in den Tagen nach den Todesfällen auftauchten, lösten Empörung aus. Menschenrechtsorganisationen und UN-Generalsekretär António Guterres verurteilten das Geschehen.
In einem von der Marokkanischen Menschenrechtsvereinigung veröffentlichten Video waren Dutzende junger afrikanischer Männer zu sehen, von denen einige regungslos und blutend auf dem Boden lagen, während marokkanische Sicherheitskräfte über ihnen standen. Die spanische Staatsanwaltschaft kündigte eine Untersuchung an.