Maßnahme gegen Massentourismus Rom erwägt Eintrittsgebühr für Trevi-Brunnen
Wie viele italienische Städte ächzt Rom unter den Folgen des Massentourismus. So ist der Platz vor dem berühmten Trevi-Brunnen ständig überfüllt. Nun denkt die Stadtverwaltung über eine Eintrittsgebühr nach.
Eine Münze, über die Schulter in den Trevi-Brunnen in Rom geworfen, soll dem Volksglauben nach einem Reisenden die Rückkehr in die italienische Hauptstadt garantieren. Künftig könnten nun aber Touristen, die dem Brauch nachgehen wollen, schon zuvor zur Kasse gebeten werden. Denn die italienische Hauptstadt erwägt, eine Eintrittsgebühr für den Brunnen zu verlangen.
"Unsere Idee ist es, ein Zwei-Euro-Ticket einzuführen, um den Bereich am Wasserbecken des Brunnens betreten zu dürfen", verkündete der für den Tourismus zuständige römische Stadtrat Alessandro Onorato in den sozialen Medien.
Der Trevi-Brunnen gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Roms. Der Bereich um den im 18. Jahrhundert errichteten Monumentalbrunnen ist jedoch ständig überfüllt. Touristen tummeln sich von morgens bis abends auf der vorgelagerten Piazza und am Wasserbecken. "Wir wollen den Besuch zu einem echten Erlebnis machen und nicht zu einem chaotischen Gedränge zwischen Touristen auf der Suche nach dem besten Selfie", erklärte Onorato.
Bewohner entlasten, Tourismus umgestalten
Rom kämpft wie viele andere Städte des Landes mit Massentourismus. Diesen Sommer verzeichnete der Tourismus in Italiens Hauptstadt Rekordzahlen. "Aber jetzt müssen wir dafür sorgen, dass der Tourismus mit dem Leben der Römer vereinbar ist, er nachhaltiger wird und sich in den Alltag der Stadt integrieren lässt", so Onorato.
Dafür soll eine Art Ticket-Reservierungssystem eingeführt werden. Dieses sieht Tickets vor, die Touristen etwa zwei Euro kosten sollen - für Römer hingegen soll der Zugang weiter kostenlos bleiben. Bisher handelt es sich allerdings noch um eine Idee, wie die Stadtverwaltung betont. "Es ist eine sehr konkrete Überlegung, die wir beschlossen haben zu untersuchen und zu vertiefen", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri.
Einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung des Vorhabens gibt es bislang nicht. Der Wunsch sei jedoch, es möglichst bis zum kommenden Frühjahr einzuführen. Für 2025 hat der Papst das sogenannte Heilige Jahr ausgerufen, was alle 25 Jahre begangen wird und zu dem viele Pilger in Rom erwartet werden.