ARD-DeutschlandTrend Wenig Akzeptanz für Corona-Flickenteppich
Die unterschiedlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den Bundesländern stoßen bei den Bundesbürgern auf wenig Akzeptanz. Die Angst vor einer Infektion hält sich in Grenzen.
Im Umgang mit der Corona-Pandemie spricht sich ein Großteil der Deutschen für einheitliche Regelungen aus. Zu diesem Ergebnis kommt der DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin.
Für den DeutschlandTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap mehr als 1000 Bürger. Mit 68 Prozent favorisierten mehr als Zwei Drittel der Befragten bundesweit einheitliche Corona-Maßnahmen. 30 Prozent der Umfrageteilnehmer sprachen sich hingegen dafür aus, die Regelungen an das regionale Infektionsgeschehen anzupassen.
Mit 62 Prozent machen sich die meisten Deutschen trotz steigender Corona-Fallzahlen kaum Sorgen, sich selbst anzustecken. 37 Prozent fürchten jedoch, dass sie sich selbst oder das Familienmitglieder sich mit dem Erreger infizieren könnten. Das ist der höchste Anteil seit etwa sechs Monaten.
Vor allem jüngere Generation fürchtet Infektion
Es sind vor allem die Befragten unter 40 Jahren, die eine mögliche Ansteckung beunruhigt. Mit 45 Prozent gab fast jeder Zweite dieser Altersgruppe an, deshalb besorgt zu sein. Bei den Umfrageteilnehmern, die älter als 65 Jahre waren, äußerten lediglich 29 Prozent Bedenken, sich zu infizieren.
Söder in K-Frage weiter vorn
Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehende Bundestagswahl findet weiterhin Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder in der Bevölkerung den größten Zuspruch als möglicher Kanzlerkandidat der Union. Knapp die Hälfte der Befragten (52 Prozent) sprach sich für eine Kandidatur Söders aus und damit vier Prozentpunkte weniger als noch Anfang September. In den Reihen der Anhänger von CDU und CSU genießt der bayerische Landeschef sogar den Zuspruch von 73 Prozent.
Auf Platz zwei der potenziellen Kanzlerkandidaten der Union folgt mit 27 Prozent Friedrich Merz. Allerdings büßt er damit im Vergleich zum Monatsbeginn September sechs Prozentpunkte ein. Bei Unionsanhängern favorisieren ihn 45 Prozent.
Damit liefert sich Merz ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet. Er gewinnt seit Anfang des Vormonats zwei Prozentpunkte und kommt auf 26 Prozent aller Wahlberechtigten, die ihn gerne in den Wahlkampf schicken würden. Bei den Befürwortern der Union sprechen sich 36 Prozent für ihn in der K-Frage aus.
Etwas abgeschlagen folgt mit 21 Prozent Norbert Röttgen. Innerhalb der CDU/CSU-Wählerkreise sehen ihn 30 Prozent als den besten Kanzlerkandidaten an.
Sonntagsfrage: Leichte Verluste für Grüne und Linkspartei
Wäre bereits am kommenden Sonntag Bundestagswahl, dann käme die Union auf 35 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen wären mit 20 Prozent zweitstärkste Kraft.
Für die SPD würden 15 Prozent ihre Stimme abgeben, für die AfD elf Prozent. Die Linke käme auf sieben Prozent, die FDP auf sechs Prozent.
Insgesamt käme die Regierungskoalition aus Union und SPD auf 51 Prozent der Stimmen.
Im Vergleich zum DeutschlandTrend Anfang Oktober verlieren Grüne und Linkspartei damit jeweils einen Prozentpunkt. Die AfD legt um einen Prozentpunkt zu. Der Stimmenanteil für Union, SPD und FDP bleibt unverändert.
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1038 Wahlberechtigte
Erhebungszeitraum: 12. bis 14. Oktober 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent