ARD-DeutschlandTrend Viele Deutsche haben Kriegsangst
63 Prozent der Deutschen sorgen sich laut ARD-DeutschlandTrend, dass Deutschland in den Ukraine-Krieg hineingezogen wird. Eine Mehrheit findet aber auch: Bei der Unterstützung für Kiew soll sich die Regierung nicht zurückhalten.
Mit der Lieferung schwerer Waffen und durch die Ausbildung ukrainischer Soldaten durch die Bundeswehr unterstützt Deutschland die Ukraine im Krieg gegen Russland. Laut ARD-DeutschlandTrend für das Morgenmagazin machen sich 63 Prozent der Bundesbürger Sorgen, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte.
Am wenigsten stark ausgeprägt ist die Sorge unter Anhängern der Grünen (46 Prozent), am stärksten ausgeprägt unter Anhängern der AfD (77 Prozent). Während sich 73 Prozent der Frauen diesbezüglich sorgen, sind es unter den Männern nur 51 Prozent.
Die Aussage: "Die Bundesregierung sollte sich in der Unterstützung für die Ukraine besser zurückhalten, damit wir nicht auch angegriffen werden" bejahen 38 Prozent der Deutschen. 55 Prozent der Befragten sind der Meinung, Deutschland solle sich nicht bei den Unterstützungsleistungen zurückhalten.
Fast jeder Zweite will das 9-Euro-Ticket nutzen
Um mehr Menschen zu bewegen, auf den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr umzusteigen, will die Bundesregierung ab 1. Juni ein vergünstigtes Ticket für drei Monate anbieten. 44 Prozent der Bundesbürger möchten dieses Ticket auf jeden Fall oder sehr wahrscheinlich nutzen. Gut die Hälfte der Bundesbürger zeigt dagegen eher wenig oder kein Interesse (53 Prozent) an dem Ticketangebot.
Während auf dem Land (37 Prozent) und in kleineren und mittleren Städten (41 Prozent) nur etwa vier von zehn Befragten das Ticket auf jeden Fall oder wahrscheinlich nutzen möchten, sind es in Großstädten 60 Prozent. Jüngere unter 35 Jahren zeigen sich am Ticketangebot deutlich interessierter (55 Prozent) als die über 65-Jährigen (37 Prozent).
Sonntagsfrage: CDU weiter vorn, Grüne rücken auf
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union aus CDU und CSU auf 26 Prozent der Wählerstimmen. Die SPD wäre mit 22 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die Grünen würden sich 20 Prozent entscheiden, für die AfD 11 Prozent. Die FDP käme auf 8 Prozent der Stimmen. Die Linke käme auf 4 Prozent. Insgesamt würde die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP auf 50 Prozent der Stimmen.
Im Vergleich zum ARD-DeutschlandTrend vom 28. April 2022 verliert die SPD zwei Prozentpunkte. Die Grünen gewinnen zwei Prozentpunkte und erreichen damit ihren besten Wert seit Juli 2021. Die FDP verliert einen Prozentpunkt. Die Linke gewinnt einen Prozentpunkt.
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 10. bis 11. Mai 2022
Fallzahl: 1226 Befragte (802 Telefoninterviews und 424 Online-Interviews)
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinnerung Wahlverhalten; Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 2* bis 3** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle einer Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.