DeutschlandTrend

ARD-DeutschlandTrend Mehrheit unterstützt Sanktionen gegen Russland

Stand: 22.07.2022 00:00 Uhr

Die Sanktionen gegen Russland stoßen laut ARD-DeutschlandTrend bei einer Mehrheit der Bürger weiter auf Unterstützung - trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen. Eine deutliche Mehrheit befürwortet auch ein befristetes Tempolimit.

Trotz der spürbaren ökonomischen Auswirkungen des Ukraine-Krieges stoßen die Sanktionen gegen Russland in der Bevölkerung nach wie vor auf mehrheitlichen Rückhalt. Laut dem ARD-DeutschlandTrend für das Morgenmagazin unterstützen aktuell rund sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) die Maßnahmen, auch wenn es bei uns in Deutschland dadurch zu Nachteilen kommt. Jeder Dritte (33 Prozent) unterstützt die Sanktionen aktuell nicht.

ARD DeutschlandTrend zu Sanktionen gegen Russland zum Nachteil deutscher Energieversorgung

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Dabei ist die Unterstützung der Sanktionen im Westen deutlich ausgeprägter als im Osten. Während im Westen fast zwei Drittel (63 Prozent) die Sanktionen auch dann unterstützen, wenn sie zu Problemen mit der Energieversorgung und einem Rückgang der Wirtschaftsleistung führen, würde im Osten gut jeder Zweite (51 Prozent) die Sanktionen in diesem Fall nicht unterstützen.

"Wir haben es nicht mit 50 Prozent Putin-Fans im Osten zu tun", Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär, Sanktionskurs gegen Russland

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Unter den Anhängern der Ampel-Parteien sowie der Union befürwortet unabhängig von möglichen negativen Auswirkungen jeweils eine Mehrheit die Sanktionen. Die meisten AfD-Anhänger sind dagegen der Ansicht, dass Nachteile für Deutschland nicht in Kauf genommen werden sollten.

Mehrheit für Einführung eines befristeten Tempolimits

Seit Ausbruch des russischen Krieges gegen die Ukraine und seinen wirtschafts- und energiepolitischen Folgen werden in Deutschland verschiedene Maßnahmen diskutiert, um Energie zu sparen. Als ein möglicher Schritt gilt die Einführung eines zeitlich befristeten Tempolimits auf deutschen Autobahnen.

59 Prozent der Bundesbürger halten ein solches Tempolimit für richtig, 35 Prozent für falsch. Die Zustimmung ist damit ähnlich groß wie im April. Umstritten ist eine solche Maßnahme insbesondere bei den 18- bis 34-Jährigen. Mit zunehmendem Alter steigt die Zustimmung zum Tempolimit deutlich an.

Richtig finden die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung vor allem die Anhänger der Grünen und der SPD. Aber auch in den Reihen der Unionsparteien findet sich eine Mehrheit für eine solche Maßnahme. Die Anhänger der FDP und insbesondere der AfD halten die Einführung eines zeitlich befristeten Tempolimits dagegen mehrheitlich für falsch.

Sonntagsfrage: SPD und Union unverändert

Bei der Sonntagsfrage gibt es nur wenig Bewegung: Wie vor zwei Wochen kommt die SPD auf 19 Prozent, die Union liegt ebenfalls unverändert bei 27 Prozent und wäre damit stärkste Kraft. Die Grünen verlieren einen Prozentpunkt und wären mit 22 Prozent zweitstärkste Kraft. Auch die FDP verliert einen Prozentpunkt und kommt nun auf sieben Prozent. Die AfD legt einen Prozentpunkt zu und liegt bei zwölf Prozent, während die Linkspartei ebenso wie vor zwei Wochen auf vier Prozent kommt. Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP erreicht damit insgesamt 48 Prozent.

Untersuchungsanlage
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 19. bis 20. Juli 2022
Fallzahl: 1210 Befragte (793 Telefoninterviews und 417 Online-Interviews)
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinnerung Wahlverhalten; Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 2* bis 3** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: infratest dimap

* bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle einer Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.
Markus Sambale, Markus Sambale, ARD Berlin, 22.07.2022 05:17 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete das ARD-Morgenmagazin am 22. Juli 2022 um 07:14 Uhr.