Vier Wochen nach dem Start Fast 100.000 Einträge im Organspende-Register
Wer zu Organspenden nach dem Tod bereit ist, kann dies seit einem Monat auch online dokumentieren. Seit dem Start des Portals haben sich rund 100.000 Menschen eingetragen. Künftig sollen Kliniken diese Erklärungen abrufen können.
Seit vier Wochen gibt es das neue zentrale Online-Register für Organspenden. Einen Monat nach dem Start haben sich fast 100.000 Menschen dort eingetragen. Inzwischen seien 97.858 Erklärungen abgegeben worden, teilte das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mit.
Im Portal www.organspende-register.de können Nutzer ab dem Alter von 16 Jahren dokumentieren, ob sie zu einer Organspende nach dem Tod bereit sind oder nicht. Eintragen kann man sich, indem man einen Ausweis mit Online-Funktion verwendet. Die Angaben sind freiwillig, kostenlos und können jederzeit geändert und gelöscht werden.
Erklärungen auf Papier, beispielsweise in Organspendeausweisen, sind weiter möglich. Kliniken, die Organe entnehmen, sollen vom 1. Juli an gespeicherte Erklärungen suchen und abrufen können. Bis zum 30. September soll es möglich werden, digitale Erklärungen auch direkt über Apps der Krankenkassen einzutragen.
Das Register ist Kernstück eines 2020 vom Bundestag beschlossenen Gesetzes, das auch auf leichtere Möglichkeiten zur Dokumentation einer Entscheidung zur Spendebereitschaft zielt. Hintergrund sind Bemühungen um mehr lebensrettende Organspenden.
Im vergangenen Jahr haben 965 Menschen nach ihrem Tod ein Organ oder mehrere Organe gespendet. Das waren 96 mehr als nach einem starken Einbruch 2022, wie die koordinierende Deutsche Stiftung Organtransplantation bilanzierte. Zugleich standen aber knapp 8.400 Menschen auf den Wartelisten für eine Transplantation.