Reaktionen auf Simonis' Tod "Sie war eine Ikone"
Über die Parteigrenzen hinweg haben Politikerinnen und Politiker die verstorbene Heide Simonis als starke Persönlichkeit gewürdigt, die nicht nur Schleswig-Holstein geprägt habe. Vizekanzler Habeck bezeichnete sie als eine Ikone.
Nach Bekanntwerden des Todes von Heide Simonis haben Politikerinnen und Politiker parteiübergreifend die Lebensleistung der früheren Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein gewürdigt. "Mit ihrer durchsetzungsstarken Art überzeugte sie schon als junge Bundestagsabgeordnete - auch mich", schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter. "Als erste Ministerpräsidentin eines Bundeslandes hat sie Schleswig-Holstein stark geprägt. Wir trauern um sie!"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte: "Was sie als Landeschefin von Schleswig-Holstein ausgezeichnet hat, waren ihre Fachkompetenz und ihr politisches Talent, aber auch ihre Menschlichkeit und ihre Empathie." Es sei ihr immer ein Anliegen gewesen, "für all jene da zu sein, die es im Leben schwerer als andere hatten". Auch nach dem Ende ihrer Amtszeit habe sie sich trotz einer schweren Krankheit noch lange in den Dienst des Ehrenamtes gestellt. Sie habe die Demokratie weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus geprägt, schrieb Steinmeier in einem Kondolenzbrief.
"Ich trauere um eine große Politikerin"
Die Vorsitzenden ihrer Partei SPD hoben Simonis als bedeutende Fürsprecherin für soziale Gerechtigkeit hervor. "Mit Heide Simonis verliert die Sozialdemokratie eine bedeutende Persönlichkeit, die Geschichte geschrieben hat", erklärten die Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil. Simonis sei für viele in der SPD und in ihrem Bundesland Vorbild und Mutmacherin gewesen. Sie habe tiefe Spuren nicht nur in Schleswig-Holstein hinterlassen.
Der amtierende Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, der CDU-Politiker Daniel Günther, erklärte: "Ich trauere um eine große Politikerin und um eine leidenschaftliche Schleswig-Holsteinerin." Simonis habe "mit ihrer Persönlichkeit, ihrem Engagement, ihrer Menschlichkeit und ihrer Geradlinigkeit Schleswig-Holstein noch liebenswerter gemacht". Als Politikerin habe sie "nie ein Blatt vor den Mund genommen, war aufrecht, offen und immer geradeaus".
"Sie hat nie ihren Humor verloren"
Der aus Schleswig-Holstein stammende Vizekanzler Robert Habeck von der Grünen bezeichnete Simonis als Ikone seines Bundeslandes. "Als frisch gebackener Landesvorsitzender habe ich meine ersten Koalitionsverhandlungen mit Heide Simonis geführt", sagte er. Dass Simonis 2005 bei ihrer geplanten Wiederwahl zur Ministerpräsidentin eine Stimme fehlte, sei ein schwerer Schlag für sie gewesen. Dennoch habe er Simonis in den Wochen, Monaten und Jahren danach immer als eine starke, charismatische Frau erlebt. "Sie hat nie ihren Humor, ihren Witz und ihre Direktheit verloren", sagte Habeck. "Als erste Ministerpräsidentin hat Heide Simonis Geschichte geschrieben, als Repräsentantin meines Bundeslandes war sie eine Ikone."
Auch Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki, lange Zeit Politiker in Schleswig-Holstein, würdigte Simonis als starke Persönlichkeit, als eine große Ministerpräsidentin, eine außerordentliche Sozialdemokratin und als Freundin. Sie habe mit ihrer langjährigen politischen Arbeit Schleswig-Holstein geprägt und das Gewicht des Landes in der Bundespolitik deutlich vergrößert, so der FDP-Bundesvize.