Bundestagswahl 2025 Wüst verzichtet auf Kanzlerkandidatur für Union
NRW-Ministerpräsident Wüst will nicht als Kanzlerkandidat der Union antreten. Er sehe seine Aufgaben in Nordrhein-Westfalen, sagte er - und rief zur Unterstützung für CDU-Chef Merz auf.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) steht für eine Kanzlerkandidatur der Union bei der Bundestagswahl 2025 nicht zur Verfügung. Das erklärte Wüst nach einem Vorstandstreffen der NRW-CDU in Düsseldorf.
Er sehe seine Aufgaben vor allem in Nordrhein-Westfalen und unterstütze - wie die NRW-CDU insgesamt - Merz. Wüst rief die Schwesterpartei CSU auf, eine Kandidatur von Merz zu unterstützen, weil "das die gemeinsamen Wahlchancen der Union enorm erhöhen würde". Die Ampel-Regierung müsse bei der Bundestagswahl abgelöst werden.
"2021 darf sich nicht wiederholen"
Laut Teilnehmern des Vorstandstreffens sagte Wüst, er habe seine Entscheidung nach einer sorgsamen Abwägung mehrerer Verantwortungen getroffen: "Meiner Verantwortung für die CDU, meiner Verantwortung für Nordrhein-Westfalen - aber auch meiner Verantwortung für Deutschland."
Wüst begründete seine Entscheidung aber auch mit den Erfahrungen des Wahljahrs 2021, als der offene Streit des damaligen CDU-Chefs Armin Laschet mit dem CSU-Politiker Söder um die Kanzlerkandidatur die Union insgesamt schwächte.
Söder unterlag Laschet in dem Machtkampf. Bundeskanzler wurde Olaf Scholz (SPD): "So etwas darf sich in der Union niemals wiederholen", sagte Wüst.
Merz gilt als Favorit und hat "erstes Zugriffsrecht"
Wüst wurde lange als potenzieller Anwärter auf die Kanzlerkandidatur der Schwesterparteien CDU und CSU gehandelt. Als Favorit der CDU gilt deren Vorsitzender Friedrich Merz.
Merz hatte zuletzt am Sonntag eine baldige Entscheidung in der Sache angekündigt. Auf die Frage, ob seine Entscheidung gefallen sei, sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" nur knapp: "Bald". Die Union zögere bei der Frage nach der Kanzlerkandidatur nicht. "Sondern wir haben einen festen Fahrplan. Und an diesen Fahrplan werden wir uns halten", betonte er.
Als CDU-Chef hat Merz in der Regel das erste Zugriffsrecht für die Kanzlerkandidatur von CDU und CSU. "Er ist jedenfalls der Vorsitzende der großen CDU und der Fraktionsvorsitzende und hat eine sehr gute Politik in den letzten Jahren gemacht, hat die Union geeint", sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".
CSU-Chef Söder hatte sich in den vergangene Wochen wieder selbst ins Spiel gebracht, wie bereits 2021. Direkt nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September hatte er mehrfach wiederholt, dass er dafür bereitstehe.