Torjubel bei Energie Cottbus

Brandenburg Nach umkämpften 1:0 bei Viktoria Köln: Energie Cottbus erobert die Tabellenführung

Stand: 23.11.2024 10:34 Uhr

Drittliga-Aufsteiger Energie Cottbus hat seinen famosen Saisonstart forgesetzt und bei Viktoria Köln gewonnen. Damit holte sich die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz an dessen alter Wirkungsstätte zumindest über Nacht die Tabellenführung.

  • Torwartfehler entscheidet die Partie
  • Cottbus zum ersten Mal seit dem 9. Spieltag ohne Gegentor
  • Pelivan sieht den ersten Energie-Platzverweis der Saison
  • Gegner Köln drängt in der Schlussphase, bleibt aber zu ungenau

Zum Auftakt des 15. Spieltags in der dritten Liga hat Energie Cottbus mit 1:0 (1:0) bei Viktoria Köln gewonnen und damit zumindest vorübergehend die Tabellenführung übernommen. Das Tor des Tages für den Aufsteiger erzielte Maximilian Pronichev in der 44. Minute.

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Der Spielverlauf

Cottbus presste von Beginn hoch und intensiv, ließ das um Spielkontrolle bemühte Köln kaum zur Entfaltung kommen und schaltete nach Ballgewinn zügig und zielstrebig um. Gute Chancen waren die logische Folge, bei denen jedoch jeweils die Genauigkeit im Abschluss fehlte. Köln hingegen hatte zwei gute Distanzschüsse im Angebot, bei denen Energie-Keeper Elias Bethke jedoch jeweils gut reagierte. Ganz anders als sein Gegenüber Dudu, der eine Cottbuser Hereingabe in der 44. Minute fangen wollte und fallen ließ. Der anbei stehende Pronichev bedankte sich und schob aus wenigen Metern zur 1:0-Führung ein.
 
Die zweite Halbzeit begann mit dominierenden Gästen aus der Lausitz. Das zweite Tor schien demnach in der Luft zu liegen - fiel aber nicht. Stattdessen kam zunehmend Viktoria auf, allerdings ebenfalls ohne eindeutige Torchancen herausspielen zu können. Auch die gelb-rote Karte für Cottbus’ Dominik Pelivan (74.) änderte nichts mehr am Gesamtbild. Köln schickte eine Flanke nach der nächsten in den Cottbuser Strafraum, doch es fehlten mindestens immer ein paar Zentimeter. So blieb es eine Partie, die einen verdienten Sieger aber zu wenig Tore sah.

Maximilian Pronichev erzielt das Siegtor gegen Köln (imago images/Maximilian Koch)

Maximilian Pronichev erzielt das Siegtor gegen Köln

Spieler des Tages

Streng genommen müsste der Spieler dieses Spiels erst noch irgendwie gebacken werden und dementsprechend MaxToLu ProCiCo heißen. Oder so ähnlich. Jedenfalls wie eine Mischung aus den drei Lausitzer Offensivgeistern Maximilian Pronichev, Tolcay Cigerci und Lucas Copado. Was das Trio mit dem Ball anstellte, passt so gar nicht zum Ackergaul-Bild, das Energie ansonsten fast schon wie eine Monstranz vor sich her trägt. Wobei nicht zu unterschlagen ist, dass die Herren Feingeister auch durchaus zu grätschen wussten in Köln und Energies Abwehr plus Torhüter ebenfalls einen ziemlich guten Tag erwischten.
 
Aber Spiele werden nun einmal durch die Offensive und Tore gewonnen und auch wenn das entscheidende dieses Abends durch den rechten Fuß von Sportskamerad Pronichev fiel, fällt die Ehrung zum Spieler des Spiels furchtbar subjektiv auf Lucas Copado. Der 20-Jährige zeigte über weite Strecken der Partie, dass die folgenden Worte kein Widerspruch sein müssen: Freigeist und zielstrebig. Muss man erstmal hinkriegen.

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Was war denn da los?

Eduardo dos Santos Haesler heißt er mit vollem Namen, der Torhüter von Viktoria Köln. Auf dem Trikot des Deutsch-Brasilianers allerdings steht lediglich Dudu. Und so ähnlich sah die entscheidende Szene dieses Spiels dann auch aus. Flanke von der rechten Seite und dann, so schien es, ging ein klassischer Fußball-Gedanke durch Dudus Kopf: "Nimm' Du ihn, ich hab' ihn sicher!".
 
Das wirkt schon immer blöd, wenn zwei Spieler daran beteiligt sind. Auf sich allein zurückgeworfen nahm das Dudu-Schicksal in der 44. Minute der Begegnung so aber noch groteskere Züge an. Halb hatte er den Ball schon gefangen, halb plumpste er ihm dabei auch schon wieder vor die Füße von Maximilian Pronichev. Dass der vor Fassungslosigkeit nicht einfach erstarrte, muss hier auch anerkennend erwähnt werden. Falls man die Szene nochmals nachschauen möchte: In Dudus Kopf wird sie die kommenden Tage sicherlich noch ein paar Mal abgespielt (auch wenn er danach erstaunlich stark spielte).

Zählbares

  • Die gelb-rote Karte für Dominik Pelivan war tatsächlich der erste Platzverweis überhaupt für Energie Cottbus in dieser Saison
  • Nach sieben Gegentoren in den letzten zwei Spielen dürfte sich die Null, die die Energie-Abwehr in diesen Abend gestellt haben, fast wie ein doppelter Sieg anfühlen
  • Zumal Viktoria Köln zuletzt am 23. August 2023, also vor knapp 15 Monaten zuletzt ohne Heimtor blieb
  • Eine Zahl unterstreicht die momentane Euphorie in der Lausitz: Beachtliche 813 Fans begleiteten den FC Energie an einem Freitagabend nach Köln

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24, 22.11.2024, 22 Uhr