Kundgebung gegen die AfD: Demonstrierende versammeln sich in der Hamburger Innenstadt.

Hamburg 65.000 Menschen bei weiterer Demo gegen AfD und Merz in Hamburg

Stand: 01.02.2025 18:00 Uhr

Auch am zweiten Tag hintereinander sind Zehntausende Menschen in die Hamburger Innenstadt gekommen, um gegen die AfD sowie gegen die Migrationspolitik der CDU und ihr Abstimmungsverhalten im Bundestag zu protestieren.

Nach Angaben der Polizei demonstrierten 65.000 Menschen am Sonnabend an der Willy-Brandt-Straße - also noch deutlich mehr als am Freitag rund um das Rathaus. Eine Sprecherin der Veranstalter nannte sogar eine Zahl von 80.000 Teilnehmenden.

"Fridays for Future" rief zur Großdemo auf

Aufgerufen zu dem Protest unter dem Motto "Hamburg steht zusammen: Wer mit Faschisten paktiert, hat nichts kapiert!" hatte unter anderem die Organisation "Fridays for Future". Sie wirft der Union eine Zusammenarbeit mit der AfD bei der Migrationspolitik im Bundestag vor. Die Rede ist von einem "historischen Tabubruch", bei dem CDU/CSU und FDP am Mittwoch erstmals gemeinsam mit den Stimmen der AfD Anträge beschlossen hätten.

Rednerinnen werfen Merz Dammbruch vor

Bei nebligem Wetter strömten die Menschen zur Kundgebung in der Willy-Brandt-Straße, wo "Fridays for Future" eine große Bühne aufgebaut hatte. Teilnehmende zeigten Schilder mit Schriftzügen wie "So nicht, Herr Merz" oder "Rettet die Brandmauer". Sprecherin Luisa Neubauer warf in ihrer Rede CDU-Chef Friedrich Merz einen "Dammbruch" vor. "Lasst uns in den nächsten Wochen zeigen: Nicht mit uns, nicht mit unserer Demokratie!" Auch Hamburgs DGB-Chefin Tanja Chawla warf Merz vor, sich von der AfD abhängig gemacht und damit einen Dammbruch vollzogen zu haben.

Lichtermeer zum Abschluss

Lichtermeer bei einer Demo gegen Rechts in der Hamburger Innenstadt.

Emotionaler Abschluss: Am Ende der Kundgebung brannten Tausende Handy-Lichter.

Und der Leiter der KZ Gedenkstätte Neuengamme, Oliver von Wrochem, fragte, wie es sein könne, dass sich die AfD als Mehrheitsbeschaffer feiere - wenige Stunden nach der Gedenkfeier zur Befreiung vom KZ Auschwitz. Dafür gab es großen Applaus von den Teilnehmenden der Kundgebung. Als es am Ende der Demo dunkler wurde, schalteten Tausende die Handy-Lichter ein und sangen gemeinsam das Protestlied "Wehrt Euch, leistet Widerstand".

Staus in der Innenstadt

In der gesamten City kam es wegen der Großdemo zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Bereits am Freitag gingen in Hamburg Tausende Menschen gegen das Unionsvotum mit der AfD auf die Straße.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 01.02.2025 | 17:00 Uhr