Paul Fernie von Darmstadt 98

Hessen "Den Sturm überlebt": Fernies Zwischenfazit von Darmstadt 98

Stand: 15.11.2024 15:46 Uhr

Zwei Siege hintereinander, seit fünf Ligaspielen in Folge ungeschlagen: Bei Darmstadt 98 läuft es endlich. Zeit für Sportdirektor Paul Fernie, ein erstes Fazit zu ziehen.

Wenn es im hektischen Fußball-Betrieb so etwas wie eine Ruhephase für die Planer, Macher, Entscheider der Clubs gibt, dann sind das in der Regel die Länderspielpausen. Bei Paul Fernie vom SV Darmstadt 98 ist das nicht so. In der ersten Pause der mittlerweile nicht mehr allzu jungen Saison stand bei den Lilien ein Trainer-Wechsel an, in der zweiten will sich der Sportdirektor der Südhessen jetzt Zeit für etwas anderes nehmen: die Mitarbeiter. Ergo: sprechen, reden, zuhören, verbessern.

Es gibt weiterhin viel zu tun beim Zweitligisten. Dennoch ist nach nun zwölf absolvierten Spieltagen und damit mehr als einem Drittel der Saison etwas Ruhe eingekehrt - und damit auch Zeit für ein erstes Zwischenfazit. Und das fällt bei Fernie, mittlerweile seit einem guten halben Jahr in Amt und Würden, nach den guten Ergebnissen der vergangenen Wochen durchaus positiv aus. "Wir haben den Sturm überlebt und sind jetzt auf der anderen Seite angekommen", umschrieb es der Darmstädter Sportdirektor am Donnerstag treffend.

Fernie vertraut Kohfeldt

Der Sturm, das war die Anfangsphase der Spielzeit. Nach lediglich vier Spieltagen war Schluss für Torsten Lieberknecht, nach dem Desaster von Elversberg nahm der Auf- und Abstiegstrainer seinen Hut in Darmstadt. Die Lilien befanden sich früh, viel zu früh, im Tabellenkeller. Die Sorgen waren damals im Umfeld spürbar, dass aus der Übergangs-Saison eine Wackel-Saison werden könnte.

In der Länderspielpause übernahm dann Florian Kohfeldt den Job von Lieberknecht, ganz so richtig flutschte es aber auch unter dem Ex-Werder-Trainer nicht von Beginn an. Fernie betonte aber damals schon: "Das braucht Zeit." Und er behielt recht.

Lilien mittlerweile im Mittelfeld

Seit nunmehr fünf Spieltagen sind die Lilien unbesiegt, sammelten in dieser Zeit stolze elf Punkte und befinden sich damit nun genau dort, wo sie aus ihrer Sicht auch hingehören: im sicheren Mittelfeld der Tabelle. "Die Jungs haben gezeigt, dass sie wettbewerbsfähig in dieser Liga sind", erklärte Fernie.

Mehr als nur wettbewerbsfähig sind die Lilien aktuell in der Offensive: Das Team von Trainer Kohfeldt schießt viele Tore. Richtig viele Tore. "Wir sind kreativer und torgefährlicher geworden", findet auch der Sportdirektor. Mittlerweile stellen die Südhessen gemeinsam mit dem HSV den besten Angriff der Liga. Taten sich die Darmstädter vorher extrem schwer, Tore zu schießen, sind Spiele mit Lilien-Beteiligung mittlerweile regelmäßig Tor-Feuerwerke. Ein Grund für den Aufschwung unter Kohfeldt.

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"Wir schauen nur nach vorne"

Genau deswegen soll es für die 98er nun auch - wie in den meisten Partien auf dem Feld - nur noch einen Blick geben: nach vorne. Die extrem lange Zeit der Misserfolge und Rückschläge ist abgehakt, zurückgeblickt wird nicht mehr. "Wir hatten jetzt eine positive Phase und schauen nach vorne", so Fernie.

Was aber nicht bedeutet, dass in Südhessen trotz der kleinen Herbst-Euphorie nun große Töne gespuckt werden. Das Saisonziel, eine ruhige Saison zu spielen und nichts mit den unteren Tabellenplätzen zu tun zu haben, möchte der Lilien-Sportdirektor nicht ändern. Eine kleine Ankündigung gibt es dennoch: "Wir sind noch nicht fertig." Der Rest der Liga darf das als Warnung verstehen.