Tim Pütz während des Halbfinales in Turin.

Hessen Halbfinale der ATP-Finals: Pütz zieht nach Tennis-Krimi ins Doppel-Endspiel ein

Stand: 16.11.2024 13:47 Uhr

Der Frankfurter Tennisprofi Tim Pütz und sein Doppelpartner Kevin Krawietz sehen schon wie die Verlierer aus, kämpfen sich aber doch zurück - und erreichen Historisches bei den ATP-Finals in Turin.

Tim Pütz zog sich das Schweißband vom Handgelenk, rückte die Cappy zurecht - und lächelte verschmitzt. Der Frankfurter Tennisprofi war sichtlich überfordert mit dem, was er und sein Doppel-Partner Kevin Krawietz aus Coburg da gerade gepackt hatten: In einem dramatischen Halbfinale setzten sich die Deutschen am Samstagmittag bei den ATP-Finals in Turin mit 2:6, 6:3, 11:9 gegen die Australier Max Purcell/Jordan Thompson durch - ein historischer Erfolg. "Am Anfang haben wir eine Lehrstunde erhalten, dann haben wir unser Level gesteigert", sagte Pütz.

Schon mit dem Einzug ins Halbfinale hatten die Profis aus Coburg und Frankfurt in der italienischen Metropole Geschichte geschrieben, nie stand zuvor ein deutsches Doppel in der 55-jährigen Historie der Finals in der Vorschlussrunde. Krawietz/Pütz revanchierten sich zudem bei den Australiern für die Niederlage im Endspiel der US Open vor rund zwei Monaten.

Gegner im Endspiel am Sonntag (15 Uhr) sind die French-Open-Sieger Marcelo Arevalo/Mate Pavic (El Salvador/Kroatien) oder die Wimbledon-Champions Harri Heliovaara/Henry Patten (Finnland/Großbritannien). Das zweite Halbfinale wird am Samstagabend ausgetragen.

Die Deutschen beweisen Nervenstärke

Gegen Purcell/Thompson, die den Deutschen in Flushing Meadows im September den ersten gemeinsamen Grand-Slam-Titel vermasselt hatten, taten sich Krawietz/Pütz zu Beginn sehr schwer. Das deutsche Duo spielte fehlerhaft, die Australier zeigten sich perfekt abgestimmt und kamen immer wieder mit starken Lobs zu Punkten.

Im zweiten Durchgang steigerten sich die Deutschen aber deutlich, der Match-Tiebreak musste entscheiden. Auch in diesem lagen Krawietz/Pütz zunächst zurück, wehrten nervenstark einen Matchball ab - und nutzten ihren eigenen ersten Matchball zum Finaleinzug.