Nordrhein-Westfalen Nach großem Rohrbruch in Dortmund: weiteres Rohr in der Nähe geborsten
In Dortmund sorgen zwei Wasserrohrbrüche aktuell für Verkehrsprobleme in der östlichen Innenstadt. Die Feuerwehr war seit Dienstagmorgen wegen eines Rohrbruchs vor Ort. Am Nachmittag brach dann nur wenige Meter weiter ein zweites Rohr.
Auch die Prinz-Friedrich-Karl-Straße stand plötzlich teilweise unter Wasser. Diesmal handelt es sich aber nur um eine Versorgungsleitung für vier Häuser, die 10 cm Durchmesser hat. Deswegen ist dort deutlich weniger Wasser ausgetreten.
Es seien diesmal keine Keller vollgelaufen, erklärte ein Feuerwehrsprecher dem WDR, die Einsatzkräfte hätten lediglich Laub aus Gullys entfernt, damit das Wasser wieder ablaufen kann. Auch Keller seien diesmal nicht vollgelaufen.
Zusammenhang zwischen den beiden Rohrbrüchen noch unklar
Allerdings stehen die Bewohner der vier Häuser vorerst ohne Wasser da. Deswegen arbeiten Techniker von DEW21 auch hier mit Hochdruck daran, die geborstene Stelle in dem Rohr zu finden, um die Versorgung der Bewohner mit Frischwasser möglichst schnell wieder herzustellen. Ob die beiden Rohrbrüche die gleiche Ursache haben, muss jetzt geklärt werden.
Erster Rohrbruch verursachte große Schäden
Bereits am Morgen war die Von-der-Goltz-Straße im Dortmunder Kaiserstraßenviertel überschwemmt. Es sah hier aus wie nach einem Hochwasser: Große Wasserlachen, Schlamm und lose Steine lagen auf der Straße.
Ein Auto ist in das Loch abgesackt.
Es muss ein Schock gewesen sein für die Besitzerin eines Minis. Ihr Fahrzeug war fast in einem Erdloch verschwunden. Nur eine große Stromleitung hielt den Wagen noch an der Oberfläche.
Wasser bis zu 70 Zentimeter hoch
An dieser Stelle war das erste Wasserrohr geborsten und das Wasser mit hohem Druck ausgetreten. Warum die Haupttransportleitung mit einem Durchmesser von 60 cm in der Nacht gebrochen war, ist noch unklar. Die ganze Straße wurde überflutet. Für die Feuerwehr ein Großeinsatz, erzählt Matthias Kleinhans von der Dortmunder Feuerwehr: "Wir mussten etliche Keller auspumpen, das Wasser stand teilweise 70 Zentimeter hoch."
Etliche Anwohner und ein Altenheim betroffen
Für Anwohner wie Sina Gietmann ein Schock: "Meine Nachbarin hat mich geweckt, ich könnte das erst nicht glauben", erzählt sie. "Da war hier ein richtiger Fluss vor der Tür." Auch Elke Kania ist betroffen. Sie besitzt ein Mehrfamilienhaus in der Straße. "Ich habe heute früh erst einmal alle Mieter informiert. Es ist noch völlig unklar, wie hoch der Schaden ist."
In vielen Häusern im Kaiserstraßenviertel gibt es Garagen direkt unter den Gebäuden. Durch die vollgelaufenen Zufahrten können viele Bewohner ihre Autos nicht benutzen.
Zusätzlich waren die Anwohner hier mehrere Stunden ohne Strom. Denn die Ingenieure von DEW21 waren sich nicht sicher, ob eine neben der Wasserleitung verlaufendes Stromkabel eventuell auch beschädigt war. Deswegen wurde der Strom vorsorglich abgestellt. Nach einer Überprüfung des Kabels konnte dieser am Mittag wieder angestellt werden.
Etwa 500 Meter weiter ist auch ein Altenheim von den Auswirkungen des Wasserrohrbruchs betroffen. Der Parkplatz dort wurde überflutet, Schlamm blockierte die Eingänge. Zeitweise waren keine Krankentransporte möglich.
Aufräumarbeiten beginnen
Viele Anwohner sind jetzt erst einmal damit beschäftigt, die Keller zu reinigen und den Schaden zu begutachten. Und auch draußen auf der Straße beginnen die Aufräumarbeiten.
Jens Viefhues von der DONETZ beobachtet alles ganz genau. Noch ist völlig unklar, warum die große Wasserleitung gebrochen ist. Bauarbeiten gab es hier keine, Frost kann es auch nicht gewesen sein. Jetzt muss vorsichtig aufgeräumt werden. "Wir haben alles weiträumig abgesperrt, gleich muss der Mini geborgen werden. Dabei darf der Abschlepp-Lkw aber nicht zu nahe ran an das Loch." Im Laufe des Dienstagvormittags klappte dann die Bergung des Kleinwagens. Jetzt beginnt die Ursachensuche. Und danach die umfangreichen Reparaturarbeiten.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Feuerwehr Dortmund
- Wasserversorger DEW21
- DONETZ
- Interview mit Anwohnern