Saarland Neue Partnerbörse hilft Menschen mit Beeinträchtigung die Liebe zu finden
Die große Liebe finden - das wünschen sich viele - auch Menschen mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung. Doch sie haben es oft schwerer bei der Partnersuche. Die Lebenshilfe Saarbrücken hat jetzt eine regionale Partnerbörse namens "Liebe Inklusive" gestartet.
Lisa Christl / Onlinefassung: Sandra Schick
Partnerschaft, Liebe oder Intimität spielen bei den meisten Menschen eine zentrale Rolle für ein glückliches Leben. Allerdings ist die Suche nach dem richtigen Partner eine große Herausforderung. Online-Partnerbörsen boomen seit Jahren. Für Menschen mit Beeinträchtigung ist die Partnersuche aber oft noch schwieriger.
Deshalb hat die Lebenshilfe Saarbrücken nun ein neues Projekt gestartet: "Liebe Inklusive" heißt die regionale Partnerbörse, die Dating für alle möglich machen soll.
So funktioniert die Partnerbörse "Liebe inklusive"
Lisa Braune ist bei der Lebenshilfe für das Projekt verantwortlich. Sie weiß, wie wichtig es ist, genau auf die Bedürfnisse dieser Menschen einzugehen. "Mir ist es sehr wichtig, dass wir den Menschen mit Beeinträchtigung vor allem helfen, für sich einzustehen. Für ihre Sexualität, für ihren Wunsch nach Partnerschaft, vielleicht auch irgendwann mal Familienleben", sagt sie im Gespräch mit dem SR.
Lisa Braune und ihr Team gehen auf jeden und jede ein, die die Partnerbörse nutzen möchten. Nach dem ersten Kontakt per Email, Brief oder Telefonat kommt es zu einem persönlichen Gespräch. Hier wird besprochen und aufgeschrieben, was die Person sucht und sich wünscht. Die Fragebögen werden gesammelt. Dann schaut sie, welche Profile zusammenpassen. Im besten Fall kommt es dann zu einem ersten Kennenlernen.
Beim ersten Treffen ist die Vermittlerin dabei ist wichtig
Kommt es zu einem ersten Treffen von zwei Interessierten, ist Vermittlerin Lisa Braune zunächst noch mit dabei, weil zunächst keine Kontaktdaten ausgetauscht werden.
"Ich bin erstmal mit dabei und stelle die Personen einander vor. Das Treffen findet dann in einem Café oder einer Bar statt und ich würde mich dann einfach in dem Raum aufhalten, aber im Hintergrund, falls irgendetwas ist, dass man mich dann ansprechen kann."
Wenn es dann nicht gefunkt hat, geht es weiter. Das ist aber erst noch Theorie. Die Partnerbörse muss erst noch wachsen. Dazu braucht es genügend Menschen, die sich anmelden.
Erste Nutzer gibt es schon
Der 33-jährige Jakob aus Saarbrücken ist schon dabei. Er hat schon über viele Wege versucht, die Richtige kennenzulernen. Auch im Internet - vor allem auf Seiten, die für Menschen, wie ihn - mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung - gedacht sind.
Welche Eigenschaften seine Zukünftige mitbringen sollte, das weiß er auch schon ziemlich genau: "Eine Frau, die mich einfach so nimmt, wie ich bin. Mit all meinen Kanten und Macken. Das sie auch gut aussieht, aber in erster Linie auch, dass sie einen guten Charakter hat. Und mir ist auch völlig egal, ob sie im Rollstuhl hockt oder rechtseitig gelähmt ist."
Wenn es nach ihm geht, weiß Jakob auch schon genau, wie das erste Treffen aussehen könnte: "Was trinken gehen, sich einfach unterhalten, quatsche. Ganze lockere Atmosphäre, ganz entspannt."
Kontakt zum Projekt "Liebe Inklusive""
Projektleitung "Liebe Inklusive"
Lisa Braune
Tel.: 0681 / 98055-607
Email: l.braune@lebenshilfe-sb.de
Mehr über das Projekt gibt es auf dieser Internetseite.
Über dieses Thema hat auch die Sendung SR 2 Der Morgen im Radio am 13.12.2024 berichtet.