Sachsen Zwei Spuren auf Nossener Brücke gesperrt, Brücke Budapester Straße am Wochenende vollgesperrt
Dresden steht vor großen Herausforderungen: Mehrere wichtige Brücken sind stark beschädigt und müssen saniert werden. Nach dem Einsturz der Carolabrücke, deren Wiederaufbau die Stadt finanziell vor große Probleme stellt, sorgen nun weitere Dresdner Brücken für große Diskussionen und gravierende Einschränkungen. Besonders kritisch ist die Lage nun bei der Nossener Brücke.
- Bei einer Sonderprüfung wurden an der Nossener Brücke besorgniserregende Risse festgestellt.
- Die Nossener Brücke sollte ohnehin neu gebaut werden - aber erst ab 2026.
- Am Wochenende wird die Brücke Budapester Straße für zwei Tage voll gesperrt.
Nachdem bei einer Sonderprüfung im Oktober bei der Nossener Brücke erneut drei Risse in den Schweißnähten festgestellt wurden, sollen zwei der vier Fahrspuren ab Dezember gesperrt werden. Wie Simone Prüfer, Leiterin des Dresdner Straßen- und Tiefbauamtes MDR SACHSEN sagte, ist einer der Risse bereits 27 Zentimeter lang.
Mit der geplanten Straßensperrung soll verhindert werden, dass sich die Risse vergrößern. Ohnehin müssen die sogenannten Achslasten ab einer Risslänge von 30 Zentimetern auf elf Tonnen beschränkt werden, damit die Brücke sicher steht, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz mit Baubürgermeister Stephan Kühn. Temperaturbedingt kann die Reparatur erst ab April 2025 erfolgen.
Nossener Brücke schon vor Prüfung in schlechtem Zustand
Bereits 2019 wurden Risse an den Schweißnähten festgestellt - an dem Teil der Nossener Brücke, der als Stahlbrücke über die Anlagen der Deutschen Bahn führt. In regelmäßigen Abständen würden diese den Angaben der Stadt Dresden zufolge repariert.
Neubau der Nossener Brücke ohnehin geplant
Die Nossener Brücke ist auch ein zentraler Bestandteil der geplanten Campuslinie, die den Dresdner Westen besser mit der Innenstadt verbinden soll. Dafür sollte sie ohnehin neu gebaut werden, aber erst 2026. Im Sommer 2024 hat der Stadt Dresden zufolge Sachsenenergie begonnen einen Tunnel für die Fernwärme und andere Versorgungsleitungen zu bauen. Erst wenn diese Arbeiten beendet seien und die jetzige Fernwärmebrücke rückgebaut werden könne, würden voraussichtlich Mitte 2026 die Arbeiten in diesem Abschnitt der Campuslinie starten.
Eingeplant sind den Angaben zufolge für den Straßenbau von der Tharandter Straße bis zum Nürnberger Ei Kosten von rund 144 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Landeshauptstadt Dresden sei im Haushalt eingeplant, der Finanzierungsanteil des Freistaats Sachsen allerdings noch nicht gesichert.
Die 1967 errichtete Spannbetonbrücke an der Budapester Straße wurde im gleichen Zeitraum errichtet wie die teilweise eingestürzte Carolabrücke. Sie führt über die Anlagen der Deutschen Bahn, die Gleise der Dresdner Verkehrsbetriebe und die Ammonstraße.
Brücke Budapester Straße am Wochenende gesperrt
Angespannt ist auch die Situation bei der Brücke Budapester Straße. Hier wird wegen Einsturzgefahr ein neues Überwachungssystem installiert. Es soll akustische und optische Messmethoden an der Unterseite der Brücke kombinieren. Damit könne auf kleinste Veränderungen in der Brückenstruktur reagiert werden.
Für die Montage der erweiterten Bauwerksüberwachung sind den Angaben zufolge Sperrungen im Gleisbereich sowie eine Vollsperrung auf der Brücke erforderlich. Die Brücke Budapester Straße wird am Sonnabend, 23. November 2024, von 6 bis 19 Uhr stadtwärts und am Sonntag, 24. November 2024, von 6 bis 19 Uhr landwärts voll gesperrt. Die Umleitungen für die Sperrungen sind ausgeschildert. Die Rad- und Gehwege bleiben offen. Die Vorbereitungen zur Installation des Messsystems laufen bereits seit Mai 2024.
MDR (kav/rha)