Thüringen Betrüger erbeuten 60.000 Euro mit Videochat-Masche
Mehr als 60.000 Euro hat ein 72-Jähriger aus Apolda verloren. Betrüger überwiesen das Geld von seinem Konto. Um Vertrauen bei dem Rentner aufzubauen, führten sie ein gefälschtes "Video-Ident-Verfahren" durch.
Ein 72-Jähriger aus Apolda (Weimarer Land) hat mehr als 60.000 Euro an Betrüger verloren. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, gab sich der Betrüger als Bankmitarbeiter aus. Er brachte den Rentner so weit, dass er von drei verschiedenen Konten Geld überwies.
Mann gibt Zugriff auf Konto
Der Betrüger erzählte dem Rentner, dass Unregelmäßigkeiten auf seinem Konto festgestellt wurden. Es habe Versuche gegeben, Daten auszuspähen und Geld zu transferieren, hieß es. Er legte dem 72-Jährigen nahe, sein Konto zu schützen. Der Betrüger forderte dafür eine IBAN und einen Freigabe-Pin, die ihm der Rentner auch zukommen ließ.
Um eine Vertrauensbasis aufzubauen, hätten die Betrüger sogar ein falsches "Video-Ident-Verfahren" in einem Videochat durchgeführt, so die Polizei. Während des knapp 41-minütigen Gesprächs habe der Unbekannte von drei verschiedenen Konten je eine Überweisung durchgeführt.
Polizei warnt erneut vor Betrügern
Der Betrug fiel schließlich auf und die Konten wurden gesperrt. Das Geld ist allerdings weg. Die Polizei warnt vor solchen Betrugsmaschen, die auch "Phishing-Attacken" genannt werden. Sie rät, keine persönlichen Bankdaten etwa am Telefon an Dritte weiterzugeben und verdächtige Anrufe direkt zu beenden - auch wenn ein vermeintlicher Mitarbeiter der Bank anruft. Stattdessen sollten Betroffene auflegen und ihre Bank anrufen. Dann kläre sich der Betrug meistens auf.
MDR (kag/jn)