
Sieger des Vorentscheids Geschwister-Duo vertritt Deutschland beim ESC
Seit 2010 hat Deutschland beim Eurovision Song Contest keinen Sieg mehr davongetragen. Das soll sich in diesem Jahr ändern: Am Abend wurde das Geschwister-Duo Abor & Tynna auserkoren, um das Land beim Finale am 17. Mai zu vertreten.
Die Geschwister Abor & Tynna haben den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. Das gebürtig aus Österreich stammende Duo setzte sich in der Show "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" durch, wie Moderatorin Barbara Schöneberger verkündete. Sie sollen nun Deutschland beim ESC-Finale am 17. Mai in Basel vertreten.
Die beiden Geschwister stammen aus einer musikalischen Familie aus Wien. Ihr Vater, Cellist bei den Wiener Philharmonikern, prägte ihre Laufbahn - sie spielten schon früh klassische Instrumente.
Ihr ESC-Song ist allerdings weniger klassisch. "Baller", so der Titel, vereint Pop, Hip-Hop und Elektronik. Der Beat ist rasant und der ganze Song wirkt sehr gegenwärtig. Das hat auch Raab früh erkannt. Es sei der "der jüngste Song" im Wettbewerb, hatte er im Laufe des Auswahlprozesses gesagt.
Neues Auswahlprozedere
Abor & Tynna sicherten sich das ESC-Ticket Schritt für Schritt. In der allerletzten Runde am Samstagabend mussten sie noch das Publikum von sich überzeugen, das zwischen fünf Acts entscheiden konnte. Dabei sammelten die Geschwister mit 34,9 Prozent genügend Stimmen ein und setzten sich vor Lyza, für die es die ersten Bühnenauftritte überhaupt waren und die 31,1 Prozent erhielt. In den Runden zuvor hatte Raab zusammen mit seinem Team und einer Jury die Entscheidungen getroffen. Das Auswahlprozedere war in diesem Jahr neu etabliert worden.
Deutschlands Bilanz bei dem Musikwettbewerb fiel in den vergangenen Jahren dramatisch schlecht aus. Seit 2015 hagelte es letzte oder vorletzte Plätze. Lichtblicke waren nur Michael Schulte (2018, 4. Platz) und im vergangenen Jahr Sänger Isaak (12. Platz).
Kooperation zwischen ARD, Raab und RTL
Um geeignete Musiker zu casten, waren die ARD, Raab und Raabs neuer Heimatsender RTL eine Allianz eingegangen. Drei von vier Shows des Formats "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" liefen bei RTL, das Finale im Ersten. Am Anfang gab es rund 3.300 Bewerbungen. Nach und nach wurde der Kandidatenkreis von Raab und seinen Leuten verkleinert.
Der 58-Jährige gilt spätestens seit dem unter seiner Ägide errungenen Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 als ESC-Spezialist. Seit Nicole und Ralph Siegel im Jahr 1982 ("Ein bisschen Frieden") hatte das niemand mehr geschafft. Bis heute ist es der letzte deutsche ESC-Sieg geblieben. Nach einer längeren Pause ist Raab nun wieder mitverantwortlich für den deutschen Beitrag zu dem großen Musikwettbewerb. In Basel wird es auch um seinen eigenen Legenden-Status gehen.