Lage im Nahen Osten ++ Luftangriffe auf Jemens Hauptstadt ++
Jemens Hauptstadt Sanaa ist in der Nacht von Luftangriffen erschüttert worden. Neun Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Russland hat seine Flugabwehr aus Teilen Syriens abgezogen. Die Entwicklungen im Liveblog.
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf einen abgewehrten Raketenangriff der Huthi-Miliz im Jemen deren Militäreinrichtungen bombardiert. Es seien unter anderem Häfen und Energieinfrastruktur an der Westküste und im Landesinneren des Jemen attackiert worden, teilte die israelische Armee am frühen Morgen mit. Sie seien von der Miliz für militärische Zwecke genutzt worden.
Der von den Huthi kontrollierte Fernsehsender Al Masirah sprach von Angriffen auf die Hauptstadt Sanaa und die Hafenstadt Hodeidah. Zwei Kraftwerke südlich und nördlich von Sanaa seien getroffen worden. Die jemenitische Nachrichtenagentur Saba meldete vier Angriffe auf Hodeidah, zwei davon auf die Ölförderanlage Ras Issa. Mehrere Mitarbeiter seien getötet oder verletzt worden.
Luftangriffe auf Jemens Hauptstadt
Eine Reihe heftiger Luftangriffe hat am frühen Donnerstag die von der Huithi-Miliz gehaltene Hauptstadt des Jemen, Sanaa, und die Provinz Hodeidah erschüttert. Das berichtet der Huthi-TV-Sender Al-Masira. Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz kontrollieren weite Teile des Jemen. Nach Angaben eines von den Houthi kontrollierten Fernsehsenders sollen mindestens neun Menschen um Lebens gekommen sein. Kurz zuvor war eine Rakete der Huthi über Israel abgefangen worden.
Es war nicht sofort klar, wer die Angriffe auf Sanaa, das die Huthi seit mehr als einem Jahrzehnt halten, gestartet hat. Die amerikanischen Streitkräfte haben seit fast einem Jahr eine Reihe von Angriffen auf die Huthi durchgeführt, weil diese den Schiffsverkehr im Korridor des Roten Meeres angriffen. US-Militärs haben eine Anfrage für einen Kommentar nicht bestätigt.
Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine Rakete aus dem Jemen noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgefangen. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels, darunter auch in der Küstenmetropole Tel Aviv, hatten die Warnsirenen geheult. Der Alarm sei ausgelöst worden, da die Möglichkeit bestanden habe, dass beim Abfangen der Rakete Trümmerteile herunterfallen könnten, teilte die israelische Armee in der Nacht mit. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.
Die Huthi-Miliz im Jemen, die Israel bereits öfter aus dieser Richtung mit Raketen und Drohnen angegriffen haben, äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Die Huthi gehören wie die Hisbollah im Libanon und die Hamas in Gaza zur sogenannten Widerstandsachse von Verbündeten des Irans gegen Israel.
Die Türkei hat Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump zurückgewiesen, in denen der Republikaner den Sturz des Machthabers Baschar al-Assad in Syrien als "feindliche Übernahme" durch die Türkei bewertete. "Wir würden es nicht Übernahme nennen, weil es ein schwerer Fehler wäre", die Geschehnisse in Syrien so darzustellen, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan im Interview mit dem Sender Al-Jazeera. "Für das syrische Volk ist es keine Übernahme", fuhr Fidan fort. "Ich denke, wenn es überhaupt eine Übernahme ist, dann ist es der Wille des syrischen Volkes, der nun übernimmt."
Trump hatte am Montag gesagt, die Türkei habe das "schlau" angestellt: "Die Türkei hat eine feindliche Übernahme vollzogen, ohne dass dabei viele Menschen ums Leben gekommen sind", sagte er vor Journalisten.
Russland hat nach dem Sturz seines Verbündeten Baschar al-Assad seine Flugabwehr aus verschiedenen Teilen Syriens abgezogen. Nach einem Medienbericht und Angaben aus Militärkreisen wurde sie teilweise ins nahe Bürgerkriegsland Libyen verlegt.
Ein ehemaliger Offizier unter Assad berichtete der Nachrichtenagentur dpa, dass einige der Anlagen und auch Panzer in das vom abtrünnigen General Chalifa Haftar beherrschte Ostlibyen verlegt worden seien. Den Abzug der Flugabwehr bestätigte auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Zuerst hatte das Wall Street Journal unter Berufung auf amerikanische und libysche Quellen berichtet.
Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, zum Vorrücken israelischer Truppen auf den Golanhöhen.
Erstmals seit dem Umsturz in Syrien starten wieder Flieger vom Flughafen in Damaskus. Laut EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sollten die Sanktionen gegen Syrien überdacht werden. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.