Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Tote bei russischem Angriff ++
Bei einem russischen Angriff sind nahe Kiew drei Menschen getötet worden. Russland hat die Abwehr massiver ukrainische Drohnenangriffe gemeldet - ein Angriff galt laut ukrainischen Angaben auch einer Ölraffinerie. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Ukraine meldet Tote bei russischem Angriff auf die Region Kiew
- Russland: Ukrainische Drohnenangriffe auf Moskau abgewehrt
- Ukraine: Drohnen treffen russische Raffinerie
- Orban für russische Gaslieferungen durch die Ukraine
Ungarn stellt für eine Zustimmung zur Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland Bedingungen an die Ukraine. Kiew solle die zum Jahresanfang geschlossene Pipeline wieder öffnen, die bis dahin russisches Erdgas nach Mitteleuropa und damit auch nach Ungarn befördert hatte, sagte Ministerpräsident Viktor Orban im ungarischen Staatsrundfunk.
Das Thema steht in Brüssel nächste Woche auf der Tagesordnung, weil die derzeit gültigen EU-Sanktionen für Russland am 31. Januar auslaufen, wenn sie nicht verlängert werden. In dieser Frage habe er "die Handbremse angezogen", betonte Orban. Ungarn habe wegen der bestehenden Sanktionen in den letzten drei Jahren 19 Milliarden Euro verloren.
Russische Truppen haben nach eigener Darstellung bei schweren Kämpfen um die Stadt Welyka Nowosilka am Rande des Donbass einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Den Einheiten sei es mit massiver Artillerieunterstützung gelungen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen und einen Teil der ukrainischen Verbände abzuschneiden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Reaktion. Tags zuvor hatte ein Armeesprecher von einer schwierigen Lage in Welyka Nowosilka gesprochen und vor einer drohenden Einkesselung der ukrainischen Einheiten gewarnt.
Die baltischen Staaten sehen sich gut gerüstet für die in zwei Wochen geplante infrastrukturelle Anbindung ihres Stromnetzes an Westeuropa. "Wir sind auf allen Ebenen bereit, die Synchronisierung zu vollenden", sagte der lettische Klima- und Energieminister Kaspars Melnis nach einem Treffen in Riga mit seinem für Energie zuständigen litauischen Amtskollegen Zygimantas Vaiciunas und Amtskollegin Yoko Alender aus Estland.
Estland, Lettland und Litauen planen, sich am 8. Februar aus dem gemeinsamen, synchron geschalteten Stromnetz mit Russland und Belarus zu lösen, dem sie aus historischen Gründen seit Sowjetzeiten angehören. Mit der Abkopplung vom sogenannten BRELL-Ringsystems wollen die drei EU- und NATO-Staaten die volle Kontrolle über ihre Stromnetze wiedererlangen und die Energiesicherheit stärken, nachdem sie vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Stromimporte aus Russland bereits eingestellt haben.
Die Ukraine hat 757 Leichen ihrer Soldaten von der russischen Seite zurückerhalten. Das teilte der zuständige Koordinationsstab in Kiew mit. Allein 451 dieser Soldaten seien bei Kämpfen nahe der ostukrainischen Stadt Donezk getötet worden, 137 Soldaten am Frontabschnitt südlich der Stadt Saporischschja. Andere Leichen kamen von Bachmut, Wuhledar und Luhansk. 34 Tote seien aus Leichenschauhäusern auf russischem Gebiet zurückgegeben worden. Angaben über eine Rückgabe toter russischer Soldaten an Moskau wurden nicht gemacht. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz habe die Aktion unterstützt, hieß es.
Der russische Präsident Wladimir Putin ist dem Präsidialamt zufolge zu einem Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump bereit. Er warte auf eine Mitteilung aus Washington, dass auch Trump dazu bereit sei, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Trump hatte am Donnerstag erklärt, Putin so schnell wie möglich treffen zu wollen, um dem Krieg in der Ukraine ein Ende zu setzen.
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Freitag massive ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. Dabei seien 121 Drohnen abgefangen und zerstört worden, die 13 Regionen ins Visier genommen hätten, darunter auch Moskau, teilte das Ministerium weiter mit. Über mögliche Opfer wurden zunächst keine Angaben gemacht. Sechs Drohnen seien über dem Gebiet Moskau und eine über der Hauptstadt selbst zerstört worden, teilte das Ministerium mit. Weitere Drohnen hätten andere Regionen angegriffen, darunter auch grenznahe Gebiete zur Ukraine sowie Kursk.
Dem Verteidigungsministerium zufolge wurden unter anderem auch über den Grenzregionen Brjansk und Belgorod sowie über der von Russland annektierten Halbinsel Krim Drohnen zerstört. Auch die Region Rjasan südöstlich von Moskau sei von 20 Drohnen ins Visier genommen worden. Der Gouverneur der Region Rjasan, Pawel Malkow, erklärte auf Telegram, Rettungskräfte seien mit den Folgen eines Luftangriffs beschäftigt.
Andrij Kowaljenko, Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, äußerte sich auf Telegram zu den Schäden durch die ukrainischen Drohnenangriffe. Demnach sei eine Ölraffinerie in Rjasan getroffen worden sowie das Kremnij-Werk in Brjansk, das nach Kiewer Angaben Mikroelektronik für russische Waffensysteme herstellt.
Bei einem russischen Angriff nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X mit. Er sprach den Familien und Angehörigen sein Beileid aus. Der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Mykola Kalaschnyk, hatte zuvor zwei Tote nach Angriffen gemeldet. Den Rettungsdiensten zufolge hatten Trümmerteile einer Drohne ein zehnstöckiges Wohngebäude getroffen. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, ihre Luftabwehr habe 25 russische Angriffsdrohnen über sieben Regionen abgefangen, darunter Kiew und Lwiw.
Selenskyj forderte die Verbündeten Kiews auf, Russland mit weiteren Sanktionen an der weiteren Produktion von Waffen zu hindern.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat sich für die Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen durch die Ukraine ausgesprochen. Ungarn bitte die Europäische Union, die Ukraine davon zu überzeugen, den Gastransit wieder aufzunehmen, sagte Orban im staatlichen Radio. Seit Anfang Januar fließt kein russisches Gas mehr durch die Druschba-Pipeline, die durch die Ukraine führt.
Am Montag steht ein Treffen der EU-Außenminister an, auf dem sie über die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland entscheiden werden. Ungarn hat noch nicht entschieden, ob es die Verlängerung unterstützen wird. Orban, der trotz des Krieges gute Kontakte zum Kreml pflegt, macht die Sanktionen gegen Russland für die wirtschaftlichen Probleme in seinem Land verantwortlich.
Bei einem russischen Angriff nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es nach örtlichen Angaben zwei Tote gegeben. Mindestens zwei weitere Menschen wurden bei einem Feuer in einem Wohngebäude verletzt, wie der amtierende Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Mykola Kalaschnyk, im Onlinedienst Telegram mitteilte.
Die Ukraine meldet erneut russische Angriffe: Nahe Kiew ist ein Haus in Brand geraten.
Die Ukraine hat in der Nacht zahlreiche Gebiete in Russland mit Drohnen attackiert und eine Ölraffinerie in Rjasan in Brand geschossen. Auch ein benachbartes Heizkraftwerk in der Großstadt 200 Kilometer südöstlich von Moskau wurde Medienberichten zufolge getroffen. Der Zivilschutz sprach von Feuer in einem Industrieobjekt.
Die Gebietsführung von Rjasan berichtete nur von abgeschossenen Drohnen. 127 ukrainische Kampfdrohnen seien abgewehrt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Zahl war nicht überprüfbar, deutet aber auf einen massiven Angriff hin. Im Umland der Hauptstadt Moskau seien Drohnen abgeschossen worden, teilte deren Bürgermeister Sergej Sobjanin mit.
Auch das Gebiet um St. Petersburg weiter im Norden war betroffen. Berichte über mögliche Opfer und Schäden gab es nicht. Neun Flughäfen in Moskau und in der Wolga-Region stellten wegen der Drohnengefahr vorübergehend den Betrieb ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete.
Trump gibt Selenskyj Mitschuld am Krieg
Der neue US-Präsident Donald Trump gibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Mitschuld an der Eskalation des russischen Angriffskrieges. "Er hätte auch nicht zulassen dürfen, dass dies geschieht. Er ist kein Engel. Er hätte diesen Krieg nicht zulassen dürfen", sagte Trump dem Sender Fox News. Allerdings hatte Kremlchef Wladimir Putin im Februar 2022 den Angriffskrieg auf die benachbarte Ukraine befohlen.
Russland begründete den Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine immer wieder mit einer "Entnazifizierung" des Nachbarlands. Selenskyj ist allerdings Jude. Russische Streitkräfte hatten bereits seit 2014 Teile der Ukraine besetzt und nahmen auch die ukrainische Halbinsel Krim ein.
Die russische Luftabwehr hat in der Nacht Angriffe ukrainischer Drohnen an vier Orten rund um die russische Hauptstadt abgewehrt. "An der Stelle, an der die Fragmente niedergingen, sind keine Schäden oder Opfer zu beklagen", schreibt Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin in der Messaging-App Telegram, ohne zu sagen, wie viele Drohnen beteiligt waren. Spezielle Notfallteams seien vor Ort. Wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija melden, nahmen die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo den Betrieb wieder auf, nachdem er vorübergehend eingestellt worden war.
Der Liveblog vom Donnerstag
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat China aufgefordert, mehr Druck auf Russland auszuüben. Beim Beschuss von Saporischschja ist nach ukrainischen Angaben ein Mensch ums Leben gekommen. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.