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Krieg gegen die Ukraine ++Russland meldet Geländegewinne in Ostukraine ++

Stand: 29.10.2024 22:55 Uhr

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben ihre Geländegewinne in der Ostukraine fortgesetzt und vier weitere Orte eingenommen. Dem Pentagon zufolge sind Soldaten aus Nordkorea auf dem Weg nach Kursk. Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen.

29.10.2024 • 22:55 Uhr

Ende des Liveblogs.

Damit beenden wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Das ukrainische Militär bleibt eigenen Angaben zufolge im Osten des Landes schwer unter Druck. Besonders angespannt sei die Situation an zwei Frontabschnitten, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Das sind Kupjansk im nordöstlichen ukrainischen Gebiet Charkiw und Kurachowe im Süden der Region Donezk. Insgesamt habe es im Tagesverlauf 158 Gefechte gegeben. Im Raum Kupjansk, einem strategisch wichtigen Eisenbahnknoten am Fluss Oskil, haben die russischen Truppen demnach 22 Vorstöße versucht. 17 Angriffe seien abgewehrt worden, 5 Attacken liefen noch, teilte der Generalstab mit. 

"Die Hauptanstrengungen richtet der Feind auch weiterhin auf den Raum Kurachowe", hieß es im Lagebericht. Dort gab es demnach 42 Gefechte, wovon 32 bislang abgewehrt worden sein sollen. Im benachbarten Frontabschnitt Pokrowsk ist von Kämpfen rund um die Stadt Selydowe die Rede. Das russische Militär hatte zuvor die Einnahme der Stadt verkündet.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Eine UN-Expertin wirft Russland in einem neuen Bericht systematische Folter von Kritikern im Inland sowie feindlichen Soldaten vor. Das Papier dokumentiere, "wie Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung als staatlich sanktionierte Instrumente zur systemischen Unterdrückung in der Russischen Föderation verwendet werden", heißt es in dem in New York vorgestellten Bericht.

Ausgearbeitet wurde er von der Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in Russland, Mariana Katzarova. "Es ist kein neues Phänomen in der Russischen Föderation", so die Bulgarin, aber nach der Invasion der Ukraine sei es "zu einer konzertierten Strategie geworden." Folter sei ein Instrument, um den Bürgerraum zu unterdrücken, um alle Kriegskritiker oder Dissidenten zum Schweigen zu bringen, die nicht einverstanden sind mit der Politik der russischen Behörden und ihrer sogenannten besonderen militärischen Operation in der Ukraine, sagt Katzarova.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 habe sich Folter "als Instrument für Repressionen zu Hause und im Ausland" ausgebreitet, hieß es weiter. Die Behörden müssten selten Rechenschaft ablegen, Straflosigkeit sei zum Alltag geworden. In Russland gibt es nach Angaben Katzarovas mindestens 1.300 politische Gefangene. Die Zahl könne aber auch bei 1.700 oder höher liegen. Unter ihnen seien auch 30 Journalisten.

In der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine ist nach Einschätzung der US-Regierung inzwischen eine "kleine Zahl" nordkoreanischer Soldaten stationiert worden. Es gebe "Anzeichen" dafür, dass einige tausend weitere nordkoreanische Soldaten kurz davor stünden, dort einzutreffen, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder in Washington. Gestern hatte das Pentagon die Zahl der von Nordkorea nach Russland geschickten Soldaten auf 10.000 geschätzt und erklärt, diese würden "wahrscheinlich in den kommenden Wochen die russischen Streitkräfte in der Nähe der Ukraine verstärken".

US-Präsident Joe Biden äußerte sich besorgt über die Verlegung nordkoreanischer Soldaten nach Kursk. Die Ukraine sollte zurückschlagen, falls die Nordkoreaner die Grenze zur Ukraine überschreiten würden. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea als "Bedrohung für die indo-pazifische und euro-atlantische Sicherheit" bezeichnet. Nach Informationen des südkoreanischen Geheimdienstes will Nordkorea insgesamt "vier Brigaden mit 12.000 Soldaten, unter ihnen auch Spezialkräfte" zur Unterstützung der russischen Streitkräfte an die ukrainische Front schicken.

Der Krieg in der Ukraine führt zu Streit zwischen den beiden wichtigsten Parteien in der südafrikanischen Regierung. Der Generalsekretär des ANC, Fikile Mbalula, kündigte an, Präsident Cyril Ramaphosa werde ein Abkommen für die visafreie Einreise von Ukrainern mit Diplomaten-, Amts- und Dienstpässen nicht unterzeichnen, das Innenminister Leon Schreiber von der Demokratischen Allianz (DA) am Wochenende angekündigt hatte.

Bereits in der vergangenen Woche waren Ramaphosas ANC und die DA wegen der Ukraine aneinandergeraten. DA-Chef John Steenhuisen wies Äußerungen Ramaphosas auf einem BRICS-Gipfel in Russland zurück, in dem der Präsident Russland als "wertvollen Verbündeten und Freund" Südafrikas bezeichnet hatte. Die DA betrachte weder Russland noch dessen Staatschef Wladimir Putin als Verbündeten Südafrikas, sagte Steenhuisen, der die Ukraine offen unterstützt und sie 2022 besucht hatte.

Ramaphosas Sprecher Vincent Magwenya konterte, für die Außenpolitik sei der Präsident zuständig und dieser lasse sich nicht von der DA unter Druck setzen. Offiziell nimmt Südafrika eine neutrale Haltung zum Invasionskrieg Russlands gegen die Ukraine ein.

Die russische Armee hat nach Moskauer Angaben ihre Geländegewinne in der Ostukraine fortgesetzt und vier weitere Orte eingenommen, darunter die Stadt Selydowe. Die Frontstadt sei "vollständig befreit" worden, verkündete das russische Verteidigungsministerium. Das laut den Moskauer Angaben nun eingenommene Selydowe in der Region Donezk liegt nur etwa 18 Kilometer südöstlich der logistisch bedeutsamen Stadt Pokrowsk.

Vor Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 hatte Selydowe etwa 20.000 Einwohner.  Das russische Verteidigungsministerium gab zudem die Einnahme der nahe Selydowe gelegenen Dörfer Bogoyawlenka und Kateryniwka sowie der Kleinstadt Girnyk bekannt. Diese drei Orte liegen südlich von Selydowe und nahe der Industriestadt Kurachowe, die unter ukrainischer Kontrolle steht.

Der finnische Präsident Alexander Stubb hat bei einem Peking-Besuch im Hinblick auf die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland an Chinas eigene Position zum Ukraine-Krieg erinnert. Ein Einsatz der Nordkoreaner aufseiten der russischen Armee laufe Pekings Haltung zuwider, dass es "keine Eskalation, keine Expansion und keine Provokation" geben sollte, sagte Stubb nach einem mehr als drei Stunden langen Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping. Doch stellten die gegenwärtigen nordkoreanischen Aktivitäten sowohl mit Blick auf Waffenexporte und als auch insbesondere mit Blick auf die Entsendung von Truppen nach Russland eine Eskalation, Expansion und Provokation dar.

China und Brasilien hatten im laufenden Jahr einen Friedensplan für den Ukraine-Krieg mit der Forderung vorgelegt, dass der Konflikt sich nicht ausweiten dürfe. Die US-Regierung bestätigte am Montag, dass Nordkorea - ein Verbündeter Chinas - rund 10 000 Soldaten für einen späteren Einsatz gegen die Ukraine nach Russland entsandt habe. Demnach sollen sie auf dem Weg in die russische Grenzregion Kursk sein, in die ukrainische Truppen vorgestoßen sind. Stubb mahnte China zudem, sich weiter für Frieden in der Ukraine einzusetzen. Ausgangspunkt hierfür müsse der von Kiew selbst vorgelegte Friedensplan sein. Die Führung in Peking müsse zudem auf Moskau einwirken.

Das ukrainische Parlament hat das nach dem russischen Einmarsch verhängte Kriegsrecht und die Mobilmachung um weitere 90 Tage verlängert. Für beide Gesetze stimmte jeweils eine Zweidrittelmehrheit der Obersten Rada, wie örtliche Medien berichteten. Beide Gesetzentwürfe waren zuvor von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereicht worden. Die Maßnahmen gelten nun vorerst bis Anfang Februar kommenden Jahres. Die Ukraine wehrt sich seit über zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Bis auf wenige Ausnahmen sieht die Mobilmachung unter anderem eine Ausreisesperre für Männer im wehrfähigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren vor.

Die Ukraine plant nach Angaben eines Regierungsvertreters eine Aufstockung ihrer Armee um weitere 160.000 Soldaten. Diese Zahl von Männern solle zusätzlich zum Wehrdienst herangezogen werden, kündigte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Oleksandr Lytwynenko, im Parlament in Kiew an. Aus Sicherheitskreisen verlautete ergänzend, dass diese Mobilisierung innerhalb von drei Monaten stattfinden solle.

Russland hat nach Worten von Präsident Wladimir Putin ein weiteres Manöver seiner strategischen Atomwaffen begonnen. Der mögliche Einsatz von Nuklearwaffen sei das äußerste Mittel, die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sagte Putin nach Angaben des Kreml. Demnach verfolgte Putin die Übung per Videoschalte. Er kündigte den testweisen Start von Raketen während des Manövers an. Dazu gab es aber bislang keine Angaben.

Russland werde sich nicht auf ein nukleares Wettrüsten einlassen, sagte Putin in Moskau. Aber es werde seine strategischen Streitkräfte weiter vervollkommnen. Die Mittel dafür seien vorhanden. Russische Interkontinentalraketen würden so ausgerüstet, dass sie eine gegnerische Flugabwehr überwinden könnten. 

Nach Berichten über einen ukrainischen Drohnenangriff auf eine Militärakademie in Tschetschenien hat der Machthaber der russischen Kaukasus-Republik, Ramsan Kadyrow, Vergeltung angekündigt. "Sie haben uns gebissen, wir werden sie zerstören", sagte Kadyrow in einem Video, das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA verbreitet wird. "In sehr naher Zukunft werden wir ihnen eine Vergeltung zeigen, die sie sich nie erträumt haben."

Die Einrichtung in der Stadt Gudermes firmiert unter der Bezeichnung Russische Universität für Spezialeinheiten, wird aber viel von Kadyrows Bewaffneten genutzt. Kremlchef Wladimir Putin war im August dort gewesen. Kadyrow schrieb, getroffen worden sei ein ungenutztes Gebäude. Nach russischen Medienberichten war es der erste Drohnenangriff auf die Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus. Kadyrow stellte in seiner Mitteilung auf Telegram keinen Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine her. Dort sind auch tschetschenische Soldaten im Einsatz.

Inmitten der Berichte über Tausende Soldaten aus Nordkorea in Russland ist die nordkoreanische Außenministerin Choe Son-hui zu einem Besuch in Russland eingetroffen. Sie wurde zunächst in der fernöstlichen Hafenstadt Wladiwostok begrüßt, bevor am Mittwoch ihre Gespräche in Moskau geplant sind. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Die zweite Visite der Ministerin in Russland in diesem Jahr soll nach diplomatischen Angaben die zwischen den Staatschefs Wladimir Putin und Kim Jong Un vereinbarte strategische Kooperation vorantreiben. Anders als im Januar sei aber diesmal kein Treffen mit Putin geplant, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums sind bereits etwa 10.000 Soldaten aus dem abgeschotteten kommunistischem Nordkorea nach Russland geschickt worden. Befürchtet wird, dass sie irgendwann die russische Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine verstärken.

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts der nordkoreanischen Verwicklung in den Ukraine-Krieg einen engeren Kontakt mit Südkorea vereinbart. Wie Selenskyj nach einem Telefonat mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Yoon Suk Yeol auf dem Kurznachrichtendienst X schreibt, sollen unter anderem Geheimdienstinformationen und Expertenkenntnisse ausgetauscht werden. "Als Teil dieser Einigung werden die Ukraine und die Republik Korea bald Delegationen austauschen, um das Vorgehen zu koordinieren", kündigt Selenskyj an.

Eine Ende Oktober in der Ukraine eröffnete Munitionsfabrik des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall könnte zum Ziel für russische Angriffe werden. Das sagte der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow. Rheinmetall war für eine Stellungnahme nicht sofort verfügbar. Der Rüstungskonzern will insgesamt vier Anlagen in der Ukraine eröffnen. Das russische Außenministerium hatte die teilweise noch im Bau befindlichen Fabriken bereits als "legitimes Ziel" für die russische Armee bezeichnet. Rheinmetall erklärte wiederholt, seine Anlagen in der Ukraine seien sicher.

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Ortschaft Selydowe im Osten der Ukraine eingenommen. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Die Stadt liegt in der Region Donezk. Die Agentur Tass meldete ebenfalls unter Berufung auf das Ministerium, es seien drei Ortschaften unter russische Kontrolle geraten, darunter Hirnyk und Kateryniwka in der ostukrainischen Region Donzek. Dort kommen die russischen Streitkräfte seit geraumer Zeit langsam, aber kontinuierlich voran.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nicht vor, die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui zu treffen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Choe ist am Dienstag zu offiziellen Gesprächen in Russland eingetroffen. Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge, die sich auf Diplomatenkreise bezieht, wird Choe am Mittwoch in Moskau erwartet. Unklar blieb zunächst, mit wem die Außenministerin sprechen werde.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol gesprochen. Auf der Plattform X schrieb Selenskyj, dass es in dem Telefonat um die Beteiligung nordkoreanischer Streitkräfte an der russischen Invasion in der Ukraine ging. "Die Schlussfolgerung ist klar - dieser Krieg wird internationalisiert und geht über zwei Länder hinaus."

Die beiden Staatsoberhäupter seien übereingekommen, den Geheimdienst zu stärken, Fachwissen auszutauschen und die Kontakte auf allen Ebenen zu intensivieren, so Selenskyj.

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag 26 von 48 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. Zwanzig Drohnen habe sie aus den Augen verloren, erklärt die Luftwaffe. Eine weitere Drohne sei nach Russland zurückgekehrt. Das russische Militär setzt sowohl Kampf- als auch Aufklärungsdrohnen ein.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

In der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien hat es dem dortigen Gouverneur Ramsan Kadyrow zufolge einen Drohnenangriff gegeben. Das Dach eines der Gebäude der Militärakademie in Gudermes brenne, teilte Kadyrow mit. Es gebe keine Opfer und größere Schäden. Kadyrow unterstützt seit langem die russische Armee in ihrem Krieg gegen die Ukraine mit einer sogenannten Freiwilligeneinheit.

Russland ist einem Medienbericht zufolge in der vergangenen Woche in der Ukraine rasch vorgerückt. Russland habe vom 20. bis 27. Oktober 196 Quadratkilometer eingenommen, berichtet die Mediengruppe Agentstwo, die sich auf die Analyse von offen zur Verfügung gestellten Karten der Ukraine beruft. Laut der Open-Source-Daten rückten die russischen Streitkräfte im September so schnell vor wie seit März 2022 nicht mehr.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

In ihrem ersten Fernsehinterview im deutschen Fernsehen seit dem Tod ihres Mannes sagte Julija Nawalnaja in den tagesthemen, dass sie versuche, die Arbeit ihres Mannes fortzusetzen, die russische Opposition zu einen, auch wenn das sehr schwierig sei. "Es gibt immer noch viele Menschen in Russland, zumeist Unterstützer meines Mannes, die noch im Land sind." Sie tue ihr Möglichstes, um mit allen Menschen zu kommunizieren. "Wir kämpfen für ein demokratisches Russland und gegen dieses Regime. Ich denke, das eint alle", sagte Nawalnaja weiter.

Darauf angesprochen, dass sie dafür kritisiert wird, sich nicht eindeutig genug für Waffenlieferungen für die Ukraine ausgesprochen zu haben bislang, entgegnete Nawalnaja, sie sei "nicht Teil eines imperialen Russlands. Ich kämpfe gegen Putins Regime und es ist für mich sehr wichtig, diesen Krieg zu beenden. Ich gebe mein Bestes, um mein Land zu einem demokratischen Land zu machen und diesen Krieg so bald wie möglich zu stoppen."

Ihr im Februar im russischen Straflager gestorbener Ehemann hat einmal gesagt, wenn Putins Regime ihn umbringe, bedeute das: Das Regime ist schwach. Auf die Frage, wo sie die Schwachstelle von Putins Regime heute erkennen würde und wie seine Herrschaft beendet werden könne, sagte Nawalnaja, dass das niemand wisse. "Man sieht in allen Gesprächen mit Staatschefs und mit anderen, dass leider niemand weiß, wie man ihn besiegen kann. Wir müssen nur jeden Tag alles daransetzen, diesem Moment näher zu kommen."

"Seit Beginn des Krieges hat sich alles geändert", Julia Nawalnaja, Kreml-Kritikerin, über den Kampf für ein freies Russland

tagesthemen, 28.10.2024 22:15 Uhr

Das Interview wird im Verlauf des heutigen Tages auch in einer längeren Fassung auf tagesschau.de und tagesschau24 zu sehen sein.

Herabfallende Trümmer einer zerstörten russischen Drohne verletzen in Kiew nach ukrainischen Angaben zwei Menschen und setzen ein Wohnhaus in Brand. Eines der Opfer im Stadtteil Solomjanskyj sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko über seinen Telegram-Kanal mit.

Zudem seien mehrere Autos in Brand geraten. Ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters berichtet von Rauch, der über dem Wohnviertel im Westen Kiews aufsteige. Fotos der Kiewer Militärverwaltung zeigen ein brennendes Wohnhaus, auch mehrere Autos stehen in Flammen. Auch im Stadtteil Swjatoschynskyj seien Drohnen-Trümmer niedergegangen, teilte die Militärverwaltung mit.

Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekhov, auf seinem Telegram-Kanal mit.

Feuerwehrleute inspizieren ein beschädigtes Gebäude in Charkiw nach einem nächtlichen Angriff.

Ein zerstörtes Gebäude nach einem nächtlichen Angriff in Charkiw

29.10.2024 • 04:22 Uhr

Russischer Drohnenangriff auf Kiew

Im Westen der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach einem russischen Luftangriff Einsatzkräfte in den Stadtteil Solomjanskyj ausgerückt. "Das Team ist auf dem Weg", teilte Bürgermeister Vitali Klitschko über seinen Telegram-Kanal mit. "Details später."

Die Militärverwaltung von Kiew erklärte auf Telegram, ukrainische Luftabwehreinheiten versuchten derzeit, einen russischen Drohnenangriff abzuwehren.

Vor dem Hintergrund wachsender internationaler Besorgnis über eine mögliche militärische Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland ist die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui am Montag zu einem offiziellen Besuch nach Russland aufgebrochen. Dies berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA, ohne weitere Details zu nennen.

Die Reise erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die Ukraine verdichten. Die NATO, Südkorea, die USA und die Ukraine haben in den vergangenen Tagen bestätigt, dass nordkoreanische Militäreinheiten in der russischen Region Kursk nahe der ukrainischen Grenze stationiert wurden.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Indien aufgefordert, wirtschaftlichen Druck auf Russland auszuüben. Die Ukraine soll durch einen Ringtausch weitere Panzer erhalten. Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 29. Oktober 2024 um 14:00 Uhr in den Nachrichten.