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Krieg gegen die Ukraine ++ Tusk lobt "wichtigen Schritt Richtung Frieden" ++

Stand: 11.03.2025 20:20 Uhr

Polens Regierungschef Tusk hat den Ausgang der Gespräche zwischen den USA und der Ukraine als "wichtigen Schritt Richtung Frieden" gelobt. Die polnische Regierung will mit einem Ausbildungsprogramm bis Ende 2027 viele Reservisten anwerben.

Die wichtigsten Entwicklungen im Liveblog:

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat den Ausgang der Gespräche zwischen der USA und der Ukraine als einen wichtiger Schritt in Richtung Frieden gelobt. Die Ukraine hatte ihre Bereitschaft bekundet, den Vorschlag der USA für einen 30-tägigen Waffenstillstand im Konflikt mit Russland anzunehmen.

"Es scheint, als hätten die Amerikaner und die Ukrainer einen wichtigen Schritt in Richtung Frieden getan", schrieb Tusk auf der Plattform X. "Und Europa ist bereit zu helfen, einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen."

Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz erklärte außerdem, Polen sei bereit, die amerikanische Unterstützung für die Ukraine über sein Territorium wieder aufzunehmen. "Wir sind jederzeit einsatzfähig und voll und ganz darauf vorbereitet, die amerikanische Unterstützung wieder aufzunehmen", sagte er dem privaten Sender TVN24.

Die Ukraine akzeptiert nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj den Vorschlag der US-Regierung für einen ersten 30-tägigen Waffenstillstand im russischen Angriffskrieg. "Wir sehen darin einen positiven Schritt und sind bereit, ihn zu gehen. Nun liegt es an den Vereinigten Staaten, Russland davon zu überzeugen, dasselbe zu tun. Wenn Russland zustimmt, wird der Waffenstillstand sofort in Kraft treten", schrieb er auf der Platform X. 

Der US-Vorschlag für einen Waffenstillstand beziehe sich nicht nur auf Luftangriffe mit Raketen, Drohnen und Bomben sowie Angriffe auf dem Schwarzen Meer, sondern umfasse die gesamte Frontlinie, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft.

Einem Berater von Selenskyj zufolge wird der Vorschlag einer Feuerpause zeigen, ob Russland es mit dem Frieden ernst meine oder nicht. Mit den USA seien verschiedene Möglichkeiten für Sicherheitsgarantien diskutiert worden.

Bei russischen Angriffen in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben am Dienstag sechs Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Wie der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, in Online-Netzwerken mitteilte, handelt es sich um zwei Brüder im Alter von elf und 13 Jahren. Es habe noch vier weitere Tote und sieben Verletzte gegeben.

US-Außenminister Marco Rubio zufolge ist nun Russland am Zug. Die Ukraine habe einen positiven Schritt unternommen, sagte er nach dem Abschluss von Gesprächen in Saudi-Arabien. Zwar gebe es keine Frist für das Angebot. Man hoffe jedoch, es sobald wie möglich vollziehen zu können. "Wir hoffen daher, dass die Russen so schnell wie möglich mit 'Ja' antworten, damit wir in die zweite Phase eintreten können, in der es um echte Verhandlungen geht", sagte Rubio. Trump selbst sagte in einer ersten Reaktion, er hoffe, dass Russland zustimme. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt zunächst nicht vor.

Dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, zufolge hat die Ukraine konkrete Vorschläge vorgelegt. Es sei über handfeste Einzelheiten gesprochen worden, wie der Krieg zu Ende gebracht werde. Auch seien Sicherheitsgarantien für die Ukraine Thema gewesen. Er werde in den kommenden Tagen mit russischen Vertretern sprechen, sagt Waltz weiter. US-Außenminister Marco Rubio werde seinerseits mit seinen Kollegen aus den G7-Staaten reden.

Die USA heben die Aussetzung der Ukraine-Militärhilfen mit "sofortiger" Wirkung wieder auf. Auch Geheimdienstinformationen sollten wieder an das von Russland angegriffene Land weitergegeben werden, hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung der USA und der Ukraine nach Gesprächen in Saudi-Arabien. Die Ukraine unterstützt demnach einen US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe mit Russland, außerdem soll ein Abkommen über ukrainische Rohstoffe "so schnell wie möglich" abgeschlossen werden.

In Paris sind die Armeechefs von 36 Ländern zu Beratungen über Friedenstruppen für die Ukraine zusammengekommen. Unter Leitung der Generalstabschefs von Frankreich und Großbritannien sollte bei dem Treffen die britisch-französische Initiative zur Bereitstellung robuster Sicherheitsgarantien für die Ukraine durch das Entsenden von Soldaten konkretisiert werden, teilte der Generalstab des französischen Heeres mit. Deutschland ist durch den Generalinspektor der Bundeswehr, Carsten Breuer, vertreten.  

Seit Wochen übt US-Präsident Trump Druck auf die Ukraine und ihren Präsidenten Selenskyj aus. Dabei stellt er zahlreiche Falschbehauptungen auf, um Selenskyj zu diskreditieren und die Rolle der USA zu überhöhen.

Zur Abstimmung der Unterstützung für die Ukraine kommt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch mit seinen Kollegen aus Frankreich, Italien, Polen und Großbritannien in Paris zusammen.

Angesichts der Aussetzung der US-Militärhilfen für die Ukraine wollen die Minister über die Koordination ihrer Maßnahmen zur Unterstützung Kiews sprechen. Zudem soll es um die Aufrüstung Europas gehen. Für 18.30 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant.

Die russische Armee hat erhebliche Gebietsgewinne im Kursker Grenzgebiet zur Ukraine gemeldet. Die ukrainischen Truppen seien aus einem Dutzend Ortschaften und mehr als 100 Quadratkilometer Fläche verdrängt worden, teilte das Verteidigungsministerium bei Telegram mit. 

Aufnahmen zeigten russische Soldaten bereits am östlichen Rand von Sudscha. Die Kleinstadt ist das Zentrum der von Kiew eroberten Landstriche in Kursk. Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das vergleichsweise schnelle russische Vordringen. Offizielle Stellen in Kiew kommentierten die Vorgänge nicht.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der Transport russischen Öls über die Druschba-Pipeline nach Ungarn ist nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf eine Messstation ausgesetzt worden. Er habe mit der russischen Seite gesprochen, teilt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto auf Facebook mit.

Demnach seien aufgrund des Angriffs derzeit keine Lieferungen möglich. Die Arbeiten seien jedoch im Gange, und wenn nichts Außergewöhnliches passiere, könnten die Rohöllieferungen nach Ungarn am späten Nachmittag oder frühen Abend wieder aufgenommen werden.

Der russische Ölpipeline-Betreiber Transneft antwortete nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Ungarn importiert den größten Teil seines Rohöls über die Druschba-Pipeline, die russisches Rohöl über Belarus und die Ukraine nach Ungarn und auch in die Slowakei transportiert.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei seinem großangelegten Drohnenangriff in den russischen Oblasten Moskau und Orjol mehrere Ölanlagen getroffen. Details dazu werden zunächst nicht bekanntgegeben.

Polen will mit einem neuen Ausbildungsprogramm viele Reservisten anwerben. Das gab Ministerpräsident Donald Tusk bekannt. "Bis Ende März wird die Regierung die Vorschläge des Verteidigungsministeriums ausgearbeitet haben, wie das Modell zur Ausbildung von 100.000 Menschen im Jahr 2027 funktionieren würde", sagt Tusk vor einer Kabinettssitzung.

Abgesehen von der Berufsarmee und über die Territorialverteidigungsstreitkräfte hinaus müsse Polen de facto eine Reservistenarmee aufbauen.

Diesem Ziel dienten die Maßnahmen, sagt Tusk. "Das Wichtigste für uns ist, dass jede interessierte Person spätestens im Jahr 2026 an einer solchen Ausbildung teilnehmen kann. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber ich weiß, dass sie machbar ist." Um sich auf die Bedrohung durch Russland vorzubereiten, hat die Regierung vergangene Woche einer militärischen Ausbildung aller erwachsenen Männer zugestimmt.

US-Techmilliardär Elon Musk hat einen demokratischen Senator nach dessen Ukraine-Besuch und der Forderung nach einer weiteren Unterstützung für das Land als "Verräter" bezeichnet. "Du bist ein Verräter", schrieb Musk im Onlinedienst X unter einen Beitrag von Mark Kelly, in dem dieser seine Eindrücke und Erlebnisse von vor Ort schilderte.

Der ehemalige Nasa-Astronaut und Pilot der US Navy war am Wochenende in die Ukraine gereist. Auf Musks Beleidigung antwortete Kelly: "Verräter? Elon, wenn du nicht verstehst, dass die Verteidigung der Freiheit ein grundlegender Bestandteil dessen ist, was Amerika großartig macht und uns Sicherheit bietet, solltest du es vielleicht denen von uns überlassen, die es verstehen." Gegenüber Journalisten bezeichnete er den Unternehmer Musk zudem als "keinen ernstzunehmenden Menschen".

Bei den nächtliche ukrainische Drohnenangriff auf Russlands Hauptstadt Moskau sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums mindestens drei Menschen getötet worden. Auch die vier Flughäfen der Region seien kurzzeitig lahmgelegt worden.

Nach Angaben des Ministeriums haben die russischen Streitkräfte insgesamt 343 Drohnen abgeschossen, darunter sechs in der Nähe des Kursker Atomkraftwerks.

Der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak hat den Auftakt der Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien als positiv bezeichnet. Der Beginn der Beratungen über eine Teil-Waffenruhe in der Ukraine sei "sehr konstruktiv" verlaufen schrieb Jermak auf Telegram.

Er ist Teil des ukrainischen Verhandlungsteams, das mit einer US-Delegation über "Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe" spricht, wie es US-Kreisen heißt. Kiew schlägt eine Waffenruhe in der Luft und zur See vor. Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt. "Wir sind bereit alles zu tun, um einen Frieden zu erreichen", schrieb Jermak.

Frankreich stellt sich gegen eine mögliche Entmilitarisierung der Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte bleiben nach Ansicht von Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu die größte Sicherheitsgarantie für das Land im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg. Das sagte Lacornu zum Auftakt des Verteidigungs- und Strategieforums in Paris.

Bei einer Gegenoffensive gegen ukrainische Truppen in der westrussischen Region Kursk hat Russland eigenen Angaben zufolge "mehr als hundert Quadratkilometer" zurückerobert. Zwölf Ortschaften seien "befreit" worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Bereits in den vergangenen Tagen hatte Moskau in Kursk Fortschritte gemeldet, während die Ukraine ankündigte, ihre Streitkräfte in der Region zu "verstärken". Die Ukraine hatte im vergangenen Sommer eine Offensive in die grenznahe russische Region Kursk gestartet.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Ranghohe Vertreter der Ukraine und der USA haben in Saudi-Arabien Gespräche über eine Teil-Waffenruhe in der Ukraine begonnen. Die Teilnehmer des Treffens betraten den Besprechungsraum in Dschiddah, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das ukrainische Außenministerium bestätigte im Onlinedienst Telegram den Beginn der Verhandlungen. Nach US-Angaben soll es bei den Gesprächen um "Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe" gehen. Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt.

Die massiven ukrainischen Drohnenangriffe auf die Region Moskau sollen Russland nach Angaben Kiews dazu bewegen, einer Waffenruhe in der Luft zuzustimmen. Mit diesem "Signal" solle Kreml-Chef Wladimir Putin von der Notwendigkeit einer solchen Teil-Waffenruhe überzeugt werden, erklärte der Sprecher des Zentrums für die Bekämpfung von Falschinformationen beim ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrat, Andrij Kowalenko. Er sprach vom "größten Drohnenangriff der Geschichte" auf die russische Hauptstadtregion. Für den heutigen Dienstag sind in Saudi-Arabien Gespräche zwischen ranghohen Vertretern der Ukraine und der USA geplant.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Mitgliedsländer erneut zu deutlich höheren Verteidigungsausgaben aufgerufen. "Die Zeit der Illusionen ist vorbei", sagte sie im Europaparlament in Straßburg. "Wir müssen die europäischen Verteidigungsanstrengungen deutlich steigern, und zwar jetzt", fügte sie hinzu. EU-Ratspräsident António Costa forderte "glaubwürdige" Schritte der Europäer. Es sei dringend notwendig, "die Lücken in der militärischen Versorgung der Ukraine zu schließen und der Ukraine solide Sicherheitsgarantien zu geben", sagte von der Leyen zur Begründung.

Sie spielte damit auf den Stopp der US-Militärhilfen für Kiew an und auf die Verhandlungen der USA mit Russland über einen Waffenstillstand in der Ukraine. Es gehe um die Sicherheit des gesamten europäischen Kontinents, sagte von der Leyen weiter. Der russische Präsident Wladimir Putin habe immer wieder gezeigt, dass er "ein feindseliger Nachbar" sei. "Man kann ihm nicht trauen, gegen ihn hilft nur Abschreckung", unterstrich die Kommissionschefin. 

Ursula von der Leyen steht im Gebäude des Europäischen Parlaments und hält eine Rede.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert höhere Verteidigungsausgaben.

Bei dem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Oblast Moskau ist Gouverneur Andrej Worobjow zufolge ein zweiter Mensch ums Leben gekommen. Seinen Angaben zufolge starb ein 50-jähriger Mann. Zuvor hatte er bereits von einem anderen Todesopfer berichtet. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hat die Flugabwehr in der Nacht zu Dienstag 337 ukrainische Drohnen abgefangen. Allein 91 von ihnen seien über der Oblast Moskau zerstört worden.

Inzwischen hat der Moskauer Flughafen Scheremetjewo den Betrieb wieder aufgenommen. Das teilte die Luftfahrtaufsicht Rosawiazia mit. Der Betrieb war zuvor eingeschränkt gewesen.

Die Ukraine ist nach eigenen Angaben erneut von Russland angriffen worden: Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe bei einem nächtlichen Angriff eine ballistische "Iskander"-Rakete und 79 von 126 von Russland gestarteten Drohnen abgeschossen. Weitere 35 Drohnen hätten ihre Ziele vermutlich aufgrund von Gegenmaßnahmen zur elektronischen Kriegsführung nicht erreicht, hieß es. Was mit den restlichen zwölf Drohnen geschah, gab die Luftwaffe nicht bekannt.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge einen großen Drohnenangriff auf Russland gestartet. In der Nacht seien 337 ukrainische Drohnen über russischen Regionen abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur Tass mit. Darunter seien 91 in der Region Moskau gewesen. Damit sei es der größte Angriff im Jahr 2025. Laut Verteidigungsministerium wurden 126 Drohnen über dem Gebiet der Region Kursk abgefangen und zerstört und weitere 38 über der Region Brjansk. 

Björn Blaschke, ARD Moskau, zzt. Tiflis, tagesschau, 11.03.2025 07:40 Uhr

Nach Angaben des Gouverneurs der Region Moskau, Andrei Worobyow, ist bei dem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt ein Mensch getötet worden. Drei Menschen seien verletzt worden. Mehrere Wohnungen wurden demnach beschädigt. Die Bewohner von sieben Wohnungen hätten zudem in Sicherheit gebracht werden müssen, teilt Worobyow auf Telegram mit.

Nach russischen Angaben ist die Hauptstadt Moskau Ziel größerer nächtlicher ukrainischer Luftangriffe geworden. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte im Onlinedienst Telegram mit, dass die russische Luftabwehr den "massiven Angriff feindlicher Drohnen weiterhin" abwehre. In einer separaten Mitteilung fügte er hinzu, dass in der Nacht zu Dienstag 58 Drohnen abgeschossen worden seien. Angriffe auf das Hunderte Kilometer von der Grenze entfernte Moskau sind seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor drei Jahren selten. 

Einem Bericht zufolge will der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, schon diese Woche nach Moskau reisen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Insider. Witkoff, der offiziell Trumps Gesandter für den Nahen Osten ist, spielt eine immer wichtigere Rolle bei den Bemühungen um ein Ende des dreijährigen Ukraine-Krieges. Der Sondergesandte traf Putin im vergangenen Monat in Moskau.

Nach dem Abschuss mehrerer Drohnen über der russischen Hauptstadtregion ist aus Sicherheitsgründen der Flugverkehr auf zwei Moskauer Flughäfen vorübergehend eingestellt worden. Russlands Luftfahrtbehörde teilte laut der Staatsagentur Tass mit, dass Starts und Landungen auf den Flughäfen Domodedowo und Schukowski ausgesetzt seien. Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte auf Telegram, in der Region Moskau seien elf Drohnen abgeschossen worden. Angaben zu Verletzten und Schäden machte er zunächst nicht.

Die zeitweiligen Einschränkungen galten demnach auch für den Flughafen der mehr als 400 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Stadt Nischni Nowgorod. Zu Einschränkungen dieser Art kommt es auf russischen Flughäfen immer wieder im Zuge von Drohnenangriffen aus der Ukraine. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen mehr möglich. 

Unmittelbar vor Gesprächen mit den USA schlägt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Freilassung von Gefangenen und die Rückkehr ukrainischer Kinder in ihre Heimat vor. Dies könnte "ein wichtiger Schritt zur Vertrauensbildung in den diplomatischen Bemühungen werden", schrieb Selenskyj nach einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman auf der Plattform X.

Die ukrainische Regierung wirft den russischen Invasoren vor, Tausende Kinder aus den besetzten Gebieten entführt zu haben - vor allem deswegen hat der Internationale Strafgerichtshof im März 2023 Haftbefehl gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin erlassen. Die Kommunikation zum Austausch von Gefangenen ist praktisch der einzige Gesprächskanal, der zwischen Kiew und Moskau noch funktioniert.

Vor Gesprächen in Saudi-Arabien hat sich US-Außenminister Marco Rubio hoffnungsvoll geäußert. Er sei optimistisch, sagte Rubio mit Blick auf die für heute geplanten Gespräche in der Hafenstadt Dschidda in Saudi-Arabien. "Ich meine, wir würden nicht kommen, wenn wir es nicht wären." Entscheidend bei dem Treffen sei zu sehen, inwieweit die Ukrainer bereit seien, schwierige Dinge zu tun, so wie auch die Russen schwierige Dinge tun müssten, um den Krieg zu beenden. Rubio deutete auch an, dass die Ukraine auch wieder auf mehr US-Hilfe setzen könne, wenn die Gespräche gut liefen.

Beide Seiten müssten sich darüber im Klaren sein, dass es keine militärische Lösung für diese Situation gebe, betonte Rubio. Die Russen könnten nicht die gesamte Ukraine erobern, für die Ukraine werde sehr schwierig sein, die Russen bis dorthin zurückzudrängen, wo sie 2014 waren. Die einzige Lösung für den Krieg sei also die Diplomatie. Franzosen und die Briten hätten in der vergangenen Woche sehr geholfen und seien sehr hilfreich gewesen, "sodass wir hoffen, dass wir morgen gute Gespräche haben werden".

Rubio schloss ein informelles Treffen mit Selenskyj nicht aus, der ebenfalls Saudi-Arabien besucht, aber nach eigenen Angaben nicht an den Gesprächen teilnimmt. "Möglicherweise", sagte er auf die Frage nach einem inoffiziellen Treffen. Das sei nicht der Plan, aber es sei möglich.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine "konstruktive" Einstellung der Ukraine bei den bevorstehenden Gesprächen von Regierungsvertretern der Ukraine und der USA versprochen. "Wir hoffen auf praktische Ergebnisse", teilte Selenskyj auf der Online-Plattform X mit. Sicherheitsgarantien für die Ukraine hätten einen "bedeutenden Teil" seines Gesprächs mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman in Dschidda ausgemacht.

Bei einem Gespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman in der saudischen Stadt Dschidda hat der Kronprinz die Unterstützung Saudi-Arabiens für die internationalen Bemühungen zur Erreichung des Friedens bekräftigt. Dies berichtet die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA.

Saudi-Arabien hat seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine eine Vermittlerrolle gespielt und unter anderem den Austausch von Gefangenen vermittelt. Zudem hatte Saudi-Arabien die Gespräche zwischen Moskau und Washington im vergangenen Monat ausgerichtet. Heute sollen in Saudi-Arabien Regierungsvertreter der USA und der Ukraine zu Gesprächen zusammentreffen.