"Toni Erdmann"-Darsteller Peter Simonischek mit 76 Jahren verstorben
Der österreichische Schauspieler Peter Simonischek ist tot. Er starb im Alter von 76 Jahren in Wien. Einem breiten Publikum wurde er mit seiner Darstellung des "Toni Erdmann" im gleichnamigen Film bekannt.
Der Schauspieler Peter Simonischek ist tot. Der Österreicher sei im Alter von 76 Jahren in der Nacht zum 30. Mai im Kreise seiner Familie zu Hause in Wien gestorben, bestätigte das Burgtheater.
Der Österreicher war in zahlreichen Rollen auf der Bühne, im Film und im Fernsehen zu sehen. So spielte er in der berührenden Vater-Tochter-Geschichte "Toni Erdmann" die Titelrolle an der Seite von Sandra Hüller. Der Streifen war 2017 im Finale für den Oscar als bester internationaler Film.
2016 spielte Simonischek in "Toni Erdmann" einen pensionierten Musiklehrer und Alt-68er, der mit skurrilen Scherzen seine Tochter, eine ehrgeizige Unternehmensberaterin, gespielt von Sandra Hüller, zur Weißglut bringt.
Mehr als hundertmal spielte er den "Jedermann"
Bei den Salzburger Festspielen verkörperte er von 2002 bis 2009 den "Jedermann". Mehr als hundertmal, so oft wie kein anderer, spielte er den reichen Mann, den der Tod langsam aber sicher holt.
Die Karriere des in Graz geborenen Schauspielstars war facettenreich. Simonischek spielte in den vergangenen Jahrzehnten praktisch alle wichtigen Partien im deutschsprachigen Raum. Nach ersten Auftritten am Schauspielhaus Graz erhielt er ein festes Engagement am Stadttheater St. Gallen. Von dort wechselte er 1970 nach Bern und kam dann über das Staatstheater Darmstadt ans Schauspielhaus Düsseldorf. Ab 1979 gehörte er 20 Jahre lang dem Ensemble der Berliner Schaubühne an. 1999 kehrte er nach Wien ans Burgtheater zurück.
Mit Ehrentitel "Kammerschauspieler" ausgezeichnet
Die Jahre in Deutschland empfand er als besonders bereichernd. "Wenn Sie fremd sind, strengen Sie sich mehr an. Im Ausland wird der Turbo gezündet."
Für seine beeindruckende Bühnenpräsenz wurde Simonischek 2016 mit dem österreichischen Ehrentitel "Kammerschauspieler" ausgezeichnet.
Eine der letzten Rollen des Schauspielers war im Film "Der vermessene Mensch" die eines Professors, der mit seinen rassistischen Lehren den deutschen Völkermord an den Hereros und Nama rechtfertigt.