Höchstwerte am Freitag und Sonntag in Deutschland

Wetterthema Erst kalt, dann wieder mild

Stand: 19.11.2024 12:14 Uhr

Hinter Sturmtief Quiteria fließt kalte Meeresluft polaren Ursprungs nach Deutschland. Sie sorgt für ein paar nasskalte und im Bergland winterliche Tage. Doch eine deutliche Milderung zeichnet sich ab.

Von Ingo Bertram, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Von Mittwoch bis Freitag bestimmt Polarluft unser Wetter, die über das Nordmeer und Großbritannien zu uns strömt. In unserem Klima wird diese Luft bei Nordwest- und Nordströmungen durch ihren weiten Weg über das Meer von unten her erwärmt. Läge dort statt dem Nordmeer und dem Nordatlantik eine ausgedehnte Landmasse, wie es in den USA und Kanada der Fall ist, kämen die Höchstwerte in den kommenden Tagen selbst im Flachland nicht über -10 Grad hinaus. Diese Verhältnisse sind für Winnipeg, etwa auf der Breitenlage von Frankfurt am Main gelegen, bei Nordlagen Mitte November typisch. In Deutschland ist stattdessen nasskaltes Wetter zu erwarten. Es gibt Schauer, die in den Niederungen meist als Schneeregen niedergehen, mitunter fällt Graupel und einzelne kurze Gewitter sind auch dabei. In kräftigen Schauern schneit es auch mal bis runter, eine Schneedecke im Flachland bildet sich aber meistens höchstens für kurze Zeit aus. Der kälteste Tag wird der Freitag. Dann ist am Tag verbreitet mit niedrigen einstelligen Plusgraden zu rechnen. In der Nacht zum Freitag steht nahezu landesweit leichter bis mäßiger Nachtfrost auf dem Programm. An einigen Wetterstationen hat es in diesem Herbst noch gar keinen Nachtfrost gegeben, so dass es sich teilweise um den ersten Frost der Saison handeln wird. Im Schnitt ist damit in weiten Landesteilen Ende Oktober zu rechnen, im Westen Anfang November. Ein paar winterliche Tage stehen dem Bergland bevor. Dort wird sich vielerorts eine nennenswerte Schneedecke von 5 bis 10 Zentimetern, in den Hochlagen und in Süddeutschland auch von über 20 Zentimetern bilden.

Die Vorhersagemodelle sind sich im Augenblick recht einig darüber, dass es am Wochenende schon wieder deutlich milder wird. Auf der Vorderseite eines neuen, kräftigen Tiefs auf dem Atlantik soll sich eine milde Südwestströmung durchsetzen. Somit könnten am Sonntag vielerorts zweistellige Plusgrade herrschen. Es bleibt abzuwarten, ob das neue Tief tatsächlich kräftig genug ist, oder ob der Vorstoß milder Luft doch nur zögerlich in Gang kommt und sich somit noch länger eine verhältnismäßig kalte Luft über Teilen Deutschlands hält.