Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur Frühjahrsbelebung in vollem Gange
Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort: Im März waren laut Bundesagentur für Arbeit 2,9 Millionen Deutsche ohne Job. Das sind 123.000 Menschen weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.
Ein milder Winter und die gute konjunkturelle Entwicklung haben dafür gesorgt, dass die Zahl der Erwerbslosen erstmals seit Dezember 2014 wieder unter die Marke von drei Millionen gefallen ist. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mit.
Im März waren demnach 2.93 Millionen Deutsche ohne Arbeit. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr sind das 123.000 Erwerbslose weniger. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Im Februar hatte die Behörde noch 3,01 Millionen Arbeitslose registriert. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl um rund 15.000 auf 2,79 Millionen. Seit 24 Jahren war die Arbeitslosigkeit in Deutschland im März nicht mehr so niedrig wie in diesem Jahr.
Überraschend ist der positive Trend jedoch nicht: Mit dem Einsetzen der Frühjahrsbelebung geht die Erwerbslosenzahl im März in aller Regel um mehrere Zehntausend zurück.
542.000 offene Stellen
Auch die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist weiter hoch: Im März waren bei den Arbeitsagenturen 542.000 offene Stellen gemeldet, 66.000 mehr als vor einem Jahr. "Besonders gesucht sind zurzeit Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik, Verkauf und Metallerzeugung, Maschinen- und Fahrzeugtechnik", erklärte die BA. "Es folgen Berufe in Verkehr und Logistik sowie Gesundheitsberufe."
Jobaufschwung könnte sich stabilisieren
Fachleute gehen davon aus, dass sich der leichte Jobaufschwung im Laufe des Jahres weiter stabilisieren könnte. Im Jahresschnitt erwarten sie einen Rückgang der Erwerbslosen um 80.000 bis 100.000. Weitaus vorsichtiger fällt dagegen die Prognose des Chefvolkswirts der KfW-Bankengruppe, Jörg Zeuner, aus. Er rechnet nur mit einem halb so starken Rückgang wie seine Kollegen. "Der Arbeitsmarkt wird zwar auf die konjunkturellen Impulse reagieren, aber nur vorsichtig", ist Zeuner überzeugt. Denn er rechnet nicht damit, dass der anspringende Konjunkturmotor bei Unternehmen eine größere Investitionsoffensive auslösen werde.
Uneinig sind sich die Fachleute bei der Beurteilung der Mindestlohn-Effekte. Während die meisten vorerst nicht mit einem Jobabbau wegen der neuen Regelung rechnen, erwarten andere in der zweiten Jahreshälfte erste Auswirkungen.