Neue Regelung Grenzgänger können mehr im Homeoffice arbeiten
Für Beschäftigte, deren Arbeitgeber sich in einem anderen Land befindet als ihr Wohnsitz, wird es einfacher: Sie können jetzt von erleichterten Bedingungen für das Homeoffice profitieren.
Erleichterungen für Beschäftigte, deren Arbeitgeber sich in einem anderen Land befindet als ihr Wohnsitz: Sie dürfen künftig mehr als früher im Homeoffice arbeiten - und zwar ohne dass sich dadurch etwas an ihrer Sozialversicherungspflicht ändert. Das besagt ein neues Übereinkommen zwischen Deutschland und mehreren anderen Staaten.
Der Spitzenverband der Krankenkassen begrüßte die Regelung. Diese stelle eine sozialversicherungsrechtliche Vereinfachung für die Betroffenen dar, erklärte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Damit kann zum Beispiel eine in Frankreich wohnende Angestellte eines deutschen Unternehmens künftig circa zwei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten, ohne den Verlust ihrer deutschen Sozialversicherung fürchten zu müssen."
Bis zu 50 Prozent Homeoffice möglich
Bislang war es so, dass die Sozialversicherung des Wohnsitz-Landes gegriffen hat, wenn der Beschäftigte dort mehr als 25 Prozent im Homeoffice arbeitete. Durch das Abkommen wurde diese Grenze nun dauerhaft auf 50 Prozent erhöht. Auf Antrag hin kann also auch bei Homeoffice von bis zu 50 Prozent weiter die Sozialversicherung des Staats des Arbeitgebers greifen. Die Regelung knüpft an eine Sonderregelung der Corona-Pandemie und gilt seit dem 1. Juli.
Dänemark spielt nicht mit
Nach Angaben des Verbands haben neben Deutschland 17 Staaten das Übereinkommen unterzeichnet, darunter sämtliche Nachbarstaaten - außer Dänemark. Vom Wohnsitz Deutschland pendeln laut dem Verband rund 65.000 Menschen in die Schweiz, 52.000 nach Luxemburg und 43.000 in die Niederlande zum Arbeiten. Zum Arbeitgeber in Deutschland sind es demnach knapp 69.000 Menschen aus Polen, 36.000 aus Frankreich und 34.000 aus Tschechien.
Große Firmen bieten mehr Homeoffice an
Einer gestern veröffentlichten Umfrage des Münchner ifo-Instituts zufolge bieten 61 Prozent der Unternehmen hierzulande die Möglichkeit zum Homeoffice an. Im Schnitt ermöglichen sie ihren Mitarbeitern 6,4 Tage Heimarbeit im Monat. Dabei gibt es allerdings große Unterschiede zwischen großen und kleinen Firmen.