Wirtschaftsministerium Vorerst keine Kraftwerksschiffe geplant
Das Bundeswirtschaftsministerium verfolgt Überlegungen zum Einsatz schwimmender Ölkraftwerke für die Stromversorgung vorerst nicht weiter. Hintergrund ist die Entscheidung, die Laufzeit aller drei verbliebenen Atomkraftwerke bis April zu verlängern.
Überlegungen aus dem Bundeswirtschaftsministerium, schwimmende Ölkraftwerke in der Nordsee Strom produzieren zu lassen, sind vom Tisch. Mit der Entscheidung für einen möglichen Weiterbetrieb der verbleibenden drei deutschen Atomkraftwerke sei das Angebot einer belgischen Firma für bis zu drei Kraftwerksschiffe "aktuell nicht mehr relevant", sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur.
Das Ministerium hatte den Einsatz solcher auch als "Power Barges" bezeichneten Schiffe Anfang September ins Spiel gebracht, als es die Ergebnisse des zweiten Stresstests zur Stromversorgung im Winter vorstellte. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte damals anvisiert, zwei der drei noch verbliebenen deutschen Atomkraftwerke als Reserve vorzuhalten. Das AKW Emsland in Niedersachsen sollte hingegen wie geplant zum Jahresende abgeschaltet werden. Die schwimmenden Ölkraftwerke wurden dabei als eine Möglichkeit genannt, die Stromversorgung in Norddeutschland zu sichern und mögliche Lücken zu decken.
Der damalige Vorschlag Habecks ist inzwischen allerdings hinfällig. Nach langem Streit zwischen den Grünen und FDP entschied Bundeskanzler Olaf Scholz im Oktober mit Verweis auf seine Richtlinienkompetenz, dass alle drei verbliebenen Atomkraftwerke bis zum 15. April weiter betrieben werden können.
Ursprünglich Gespräche über bis zu drei Kraftwerksschiffe
Laut Bundeswirtschaftsministerium hatte die belgische Firma Exmar der Bundesregierung die Installation von bis zu drei Kraftwerksschiffen in Deutschland angeboten. Dazu habe es auch Gespräche mit der Firma und der niedersächsischen Landesregierung gegeben.