Tarifgespräche ab Montag Bahn und EVG wollen fünf Tage lang verhandeln
In der kommenden Woche geht der Tarifkonflikt der Deutschen Bahn mit der Gewerkschaft EVG in die nächste Runde. Fünf Tage lang wollen beide Parteien verhandeln. Währenddessen soll es keine Streiks geben.
Im laufenden Tarifkonflikt haben sich die Deutsche Bahn (DB) und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf eine besonders lange Verhandlungsrunde verständigt. Die Vertreter beider Seiten wollen ab Montag, 14.00 Uhr, bis einschließlich Freitag über mögliche Tariferhöhungen für gut 180.000 Beschäftigte diskutieren, wie die Bahn heute mitteilte. Während der Gespräche werden soll es nach Angaben der EVG keine neuen Streiks geben.
EVG hatte Bahn-Angebot zuletzt abgelehnt
Bereits seit Ende Februar läuft der Tarifstreit zwischen der EVG und der DB sowie Dutzenden weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Dabei geht es um die Forderung nach höheren Löhnen und Gehältern für insgesamt rund 230.000 Beschäftigte. Die Bahn hat bis zu zwölf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Für mittlere Einkommen würde das zehn Prozent mehr bedeuten, für höhere acht Prozent. Dazu kämen 2850 Euro Ausgleichsprämie für die Inflation noch in diesem Jahr.
Die Gewerkschaft hatte das Angebot zuletzt jedoch als unzureichend bezeichnet - besonders für untere Lohngruppen. Gleichzeitig zeigte sie sich aber verhandlungsbereit. Die entscheidenden Punkte sind aktuell die Laufzeit des Tarifvertrags und die Frage, ob die Löhne und Gehälter prozentual oder mit einem Festbetrag erhöht werden. Die EVG fordert einen Festbetrag von mindestens 650 Euro im Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen ein Jahr betragen.
"Option Streiks ist auf dem Tisch"
Die bisher letzte Verhandlungsrunde hatte drei Tage gedauert. Vom Ablauf der Gespräche in der kommenden Woche hängt letztlich auch ab, ob es in Kürze zu neuen Warnstreiks bei der Bahn kommen wird.
Grundsätzlich hält die EVG weitere Arbeitsniederlegungen für möglich. "Die Option für Streiks ist natürlich auf dem Tisch", hatte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch Ende Mai erklärt.