App-Start im Februar Trump drängt zurück ins Netz
Nach seiner Sperre bei Twitter und Facebook hatte Ex-Präsident Trump vergeblich versucht, online wieder sichtbar zu werden. Im Februar soll nun seine "Truth Social"-App starten. Ob diese wirklich ein Erfolg wird?
Die Medienfirma des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump will seine lange versprochene Internetplattform im Februar starten. Noch ist aber nicht klar, ob es nur eine Handy-App oder auch eine Webversion geben soll. Die "Truth Social"-App zumindest soll am 21. Februar herauskommen. Das Unternehmen erklärt, es habe mittlerweile einer Finanzierung von einer Milliarde US-Dollar erhalten.
Im Android- und Apple-Store sind Screenshots zu sehen, die sehr nach einer eins zu eins Kopie von Twitter aussehen. Selbst die Symbolbilder für Antworten, Retweets und das Teilen von Postings ähneln Twitter. Das dürfte sicherlich kein Zufall sein, denn Trumps liebstes Social-Media-Sprachrohr war in der Vergangenheit der Kurznachrichtendienst aus San Francisco. Nach der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger vor genau einem Jahr hatte ihn aber Twitter auf Lebenszeit gesperrt. Ebenso war er von Facebook und YouTube ausgeschlossen worden.
Kaum Interesse an Trumps Blog
Die neue App ist nicht der erste Versuch von Trump, online wieder mit zu diskutieren. Im Mai hatte er bereits einen Versuch gestartet und begonnen, im Web in Twitter-Länge zu bloggen. Die Website wurde aber nach weniger als einem Monat abgeschaltet. Offenbar, weil sie kaum auf Interesse gestoßen war.
Für das neue Angebot gibt es ein Formular, mit dem man sich auf einer Warteliste eintragen kann. Nach Angaben von Trump befindet sich das Angebot bereits in einer Beta-Phase, ist aber nur für geladene Gäste zugänglich, die den Dienst wohl auf Herz und Nieren testen können.
Geleitet wird das Onlineangebot von dem ehemaligen Kongress-Abgeordneten Devin Nunes aus Kalifornien. Er war in der Trump-Ära durch besondere Treue zum ehemaligen US-Präsidenten aufgefallen. Geht es nach Tump, soll die Plattform zu einer Alternative zu den etablierten Internetunternehmen aufgebaut werden. Ob er damit Erfolg hat, kann man noch nicht sagen. Mit Gettr, Parler und Gab gibt es bereits einige rechtsextreme Angebote.
Die "Truth Social"-App soll am 21. Februar herauskommen.
Firma verklagt Trump
Erschwerend dürfte für ihn aber hinzukommen: Die Opensource-Softwarefirma Mastodon hat ihn verklagt: Sie behauptet, die Trump-Firma verwende Software, die eigentlich der Allgemeinheit frei zur Verfügung stehe - während Trump sie als urheberrechtlich geschützt ausweise.