Nach Warnstreik Luftverkehr kommt wieder in Gang
Einen Tag lang stand ein großer Teil des Luftverkehrs in Deutschland still. Nach dem Warnstreik wird heute wieder regulär geflogen. An einigen Flughäfen kommt es jedoch noch zu längeren Wartezeiten.
Nach dem Ende der Warnstreiks an deutschen Flughäfen hat sich der Flugbetrieb wieder normalisiert. An den Drehkreuzen Frankfurt am Main und München sowie in Hamburg, Hannover, Bremen, Dortmund und Stuttgart starteten und landeten wieder Flüge oder waren geplant, es gab aber noch Verspätungen und vereinzelt Annullierungen.
Es gebe nach dem Streik einen Rückstau, der abgearbeitet werden müsse, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport in Frankfurt. Ob die Auswirkungen auch morgen noch zu spüren sein werden, sei unklar. Nach Ende des Nachtflugverbots um fünf Uhr sei der Betrieb in Frankfurt normal angelaufen. Es gebe allerdings mehr Starts und Landungen, um den Rückstau aufzulösen. Die Sprecherin berichtete von Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen.
Lange Schlangen in München
Auch am Flughafen München hoben die Flugzeuge zwar wieder normal ab - aber es war deutlich mehr los als sonst. "Es gibt keine streikbedingten Ausfälle mehr", sagte ein Flughafensprecher. Allerdings bildeten sich seinen Angaben zufolge lange Schlangen an den Sicherheitsschleusen, weil "sehr viel Verkehr von Freitag auf Samstag verlagert" worden sei. Zudem war gestern der letzte Schultag vor den bayerischen Faschingsferien.
Die Schlangen "ziehen sich durch das Gebäude", sagte der Sprecher. Es sei "enorm viel" los - deutlich mehr als an einem regulären Samstag. Wie lange die Passagiere anstehen müssten, sei allerdings schwer abzuschätzen. Ob dadurch einige ihre Flüge verpassten, könne er nicht sagen.
"Wir haben gar keine Chance, unseren Flug zu bekommen", sagte dagegen eine Passagierin, die nach eigenen Angaben drei Stunden vor Abflug am Flughafen war - und eine halbe Stunde vor dem geplanten Start ihrer Maschine noch immer in der Schlange stand.
Normaler Betrieb in Hamburg und Stuttgart
Der Betrieb auf dem Hamburger Flughafen lief wie üblich. "Es läuft alles völlig normal", teilte eine Sprecherin mit. Laut Website betrug die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle am Nachmittag wenige Minuten. Durch Umbuchungen vom Vortag könne es für einzelne Flüge zu einer deutlich höheren Auslastung kommen, hieß es am Morgen. Zahlen zur tatsächlichen Auslastung lägen dem Flughafen aber erst im Nachhinein vor, sagte die Sprecherin.
Auch der Betrieb am Stuttgarter Flughafen hat sich wieder normalisiert. Am Morgen wurden auf dem Flugplan keine Ausfälle verzeichnet. "Wieder regulärer Betrieb", schrieb der Airport bei Twitter.
Am Airport Bremen wurden nach Angaben einer Sprecherin zwei frühe Flüge gestrichen. In Hannover fielen am frühen Morgen noch drei Flüge aus.
Etwa 300.000 Passagiere betroffen
Insgesamt sieben Flughäfen waren gestern durch den Warnstreik weitgehend lahmgelegt. Die Gewerkschaft ver.di hatte zum ganztägigen Ausstand aufgerufen und droht im laufenden Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes auch mit Warnstreiks bei der Müllabfuhr, in Krankenhäusern oder Ordnungsämtern.
Laut Flughafenverband ADV waren bundesweit rund 300.000 Passagiere von 2300 Flugausfällen betroffen. Den Passagieren wurde empfohlen, den Status ihrer Flüge zu überprüfen. Auch nach dem Streik könne es zu vereinzelten Änderungen im Flugplan kommen, hieß es. Zudem sollten Passagiere rechtzeitig am Check-in-Schalter sein. Fraport etwa empfiehlt 2,5 Stunden vor Abflug.