Konjunktur und Wachstum China verlängert Steuernachlässe für Ausländer
China war viele Jahre das Boom-Land für westliche Firmen. Aber viele Ausländer verlassen die Volksrepublik, Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Peking versucht, mit weiteren Steuererleichterungen gegenzusteuern.
China gewährt Ausländern Steuererleichterungen bis Ende 2027, anstatt sie - wie ursprünglich geplant - schon Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen. Damit will Peking den Exodus ausländischer Experten stoppen, die seit Jahren in großer Zahl das Land verlassen. Nun soll vier weitere Jahre eine reduzierte Einkommenssteuer gelten, außerdem bleiben Miete, Sprachunterricht und die Schulgebühren für Kinder von Ausländern steuerfrei.
"Wirtschaft braucht solche Zeichen"
"Für die Unternehmen hier vor Ort ist das eine gute Nachricht, weil sich die Steuerlast sonst schnell in den fünf- oder sechsstelligen Bereich summiert hätte", sagt Jens Hildebrandt, Geschäftsführer der Deutschen Handelskammer in Peking. Zudem setze die chinesische Regierung damit einige ihrer Ankündigungen um, ausländischen Firmen im Geschäft zu helfen. "Das ist eine wichtige Sache, denn die Wirtschaft braucht im Moment aufgrund der schwächelnden Konjunktur solche Zeichen."
Auch die Europäische Handelskammer in Peking bezeichnete die verlängerten Steuererleichterungen als eine sehr erfreuliche Nachricht. Dies könne dazu beitragen, dass sich wieder mehr Ausländer entschließen, mit ihren Familien Jobs in China anzunehmen. Laut der deutschen Handelskammer in China beschäftigen nur noch 70 Prozent der Firmen Ausländer. Die EU-Handelskammer schätzt sogar, dass durch Covid bis zu 50 Prozent aller Europäer China verlassen hätten.