Nach Streit um Alibaba-Anteile Kernspaltung bei Yahoo
Der US-Internetkonzern Yahoo macht den Weg für seine eigene Zerschlagung frei. Nachdem der geplante Verkauf der Anteile am chinesischen Online-Händler Alibaba gescheitert ist, soll nun das bisherige Internet-Kerngeschäft in eine neue Firma ausgelagert werden.
Der Internet-Pionier Yahoo spaltet sich in der Kontroverse um den milliardenschweren Anteil am chinesischen Online-Riesen Alibaba in zwei Unternehmen auf. Statt des Alibaba-Anteils soll nun voraussichtlich das bisherige Internet-Kerngeschäft in eine neue Firma ausgelagert werden. Dabei entstünden zwei börsennotierte Unternehmen.
Hintergrund ist der gescheiterte Verkauf der Yahoo-Anteile an Alibaba. Yahoo hatte vor mehr als zehn Jahren für eine Milliarde Dollar 15 Prozent an der Handelsplattform gekauft. Als Alibaba im vergangenen Jahr an die Börse ging, verkaufte Yahoo einen Teil davon wieder. Der Rest ist heute etwa 30 Milliarden Dollar (umgerechnet 27,5 Milliarden Euro) wert - fast so viel wie ganz Yahoo.
Yahoo-Vorstandschefin Marissa Mayer wollte ihn in eine neue Holding ausgliedern, um keine Steuern auf künftige Gewinne zahlen zu müssen. Die Finanzbehörden äußerten sich zu diesem geplanten Steuersparmodell allerdings skeptisch.
Yahoo-Kerngeschäft schwächelt
Nun also die Kehrtwende: Verkaufsstopp und Aufspaltung. Mayer versucht schon seit drei Jahren, das Internet-Kerngeschäft in Schwung zu bringen - bisher schwächeln die wichtigen Werbeerlöse aber weiterhin. Auch ein Fokus auf mehr Medieninhalte wie Videos brachte Verluste.
Der Aktienkurs legt nahe, dass die Anleger im Kerngeschäft des Internet-Dinos gar keinen Wert mehr sehen. Dennoch sollen mehrere Finanzinvestoren Interesse an dem Yahoo-Kern mit mehreren hundert Millionen Nutzern gezeigt haben. Auch der Telekom-Riese Verizon, der bereits den Konkurrenten AOL übernommen hatte, signalisierte die Bereitschaft zu einem Deal.