Himmelsspektakel Planetenparade am Nachthimmel zu beobachten
Vom 21. Januar 2025 an werden sechs Planeten in einer Reihe am Nachthimmel stehen. Eine solche Planetenparade ist eher selten. Etwa sechs Wochen wird das Spektakel dauern.
Am Abend des 21. Januar 2025 werden kurz nach Sonnenuntergang sechs Planeten in einer Reihe am Himmel stehen: Mars, Jupiter, Uranus, Neptun, Venus und Saturn. Neptun und Uranus werden dabei aber nur mit einem Teleskop zu beobachten sein. Mars, Jupiter, Venus und Saturn sind hingegen bei guten Wetterbedingungen mit bloßem Auge sichtbar.
21. Januar 2025 - perfektes Datum für die Planetenparade
Am 21. Januar 2025 sind die aneinandergereihten Planeten an den meisten Orten der Welt gut zu sehen. Aber auch nach diesem Datum kann man die Planetenparade noch beobachten. Dazu Klaus Jäger vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg: "Zum einen passt es seit einigen Tagen jetzt, dass Mars im Osten nach Sonnenuntergang aufgegangen ist, bevor Venus und Saturn im Westen untergehen. Die anderen Planeten liegen am Himmel dazwischen. Dies wird noch ein paar Wochen so weitergehen, bis Saturn und Venus im Westen zu nahe an die Sonne herankommen und unsichtbar werden."
Ende Februar wird sich außerdem Merkur als siebter "Bonusplanet" der Parade anschließen. Da Merkur aber nur schwach leuchtet, wird dieser Planet nur schwer zu beobachten sein.
"Wettrennen im All" - so entsteht eine Planetenparade
Von einer Planetenparade spricht man, wenn wir von der Erde aus zwei oder mehr Planeten sehr nah beieinander beobachten können. Fachleute bezeichnen dieses Ereignis auch als planetare Konjunktion oder planetare Ausrichtung.
Die Planeten unseres Sonnensystems umkreisen die Sonne auf ungefähr der gleichen Ebene. Die wissenschaftliche Erklärung dafür ist: Unser Planetensystem entstand vor fast fünf Milliarden Jahren. Die Sonne selbst ist aus einer Gas- und Staubwolke entstanden. Aus einer um die Sonne rotierenden Scheibe entstanden dann unsere Planeten. Deswegen bewegen sich die Planeten bis heute mehr oder weniger auf einer Ebene. Und das beobachten wir dann auch am Himmel.
Dabei sind die Planeten aber unterschiedlich schnell. Daher sind Planeten manchmal weit voneinander entfernt und manchmal näher beieinander. Das kann man sich in etwa vorstellen wie ein Rennen zwischen einem schnellen, einem mittleren und einem langsamen Läufer in einem Stadion. Obwohl alle drei unterschiedlich schnell sind, wird es alle paar Runden einen Zeitpunkt geben, an dem sie einen Augenblick lang gleichauf sind.
Wenn sich also mehrere Planeten im selben Teil ihrer Umlaufbahn versammeln und dies mit unserer Sicht von der Erde aus übereinstimmt, kommt es zu einer solchen Konstellation, einer Planetenparade.
Diese Nähe der Planeten ist allerdings nur ein perspektivischer Effekt aus der Sicht eines Beobachters auf der Erde. In Wahrheit, so der Heidelberger Astronom Jäger, seien die Planeten Millionen oder gar Milliarden Kilometer voneinander entfernt.
Venus und Saturn stehen beispielsweise aus unserer Sicht gerade nah beieinander. Die wahre räumliche Distanz zwischen beiden betrage aber fast 1,5 Milliarden Kilometer, so Jäger. "Sie stehen von uns aus gesehen nur entlang der Sichtlinie beieinander." Nur fünf der Planeten unseres Sonnensystems lassen sich bei günstigen Bedingungen überhaupt mit bloßem Auge erkennen: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn.
So kann man die Planetenparade am besten beobachten
Um die Planetenparade zu sehen, sollte man sich einen Ort mit dunklem Himmel - also mit möglichst wenig Lichtverschmutzung - und mit freier Sicht auf den Horizont suchen. Hohe Gebäude, Hügel oder Bäume verdecken die Planeten möglicherweise. Mit einem geeigneten Standort ist jede klare, wolkenlose Nacht in den kommenden sechs Wochen ideal, um die Planeten zu beobachten.
Am besten ist es, in Richtung Süden zu schauen. Im Südwesten strahlen Venus und Saturn, Jupiter weiter im Süden und Mars im Südosten oder Osten. Die Planeten leuchten heller als die Sterne und funkeln außerdem nicht. Der Mars zeigt sich als rötlich-orangefarbener Punkt.
Die optimale Beobachtungszeit ist dabei kurz nach Sonnenuntergang bis etwa 21:30 Uhr. Außerdem kann man eine der zahlreichen Astronomie-Apps als Hilfsmittel verwenden, um die Planeten leichter ausfindig zu machen.
Ist solch eine Planetenparade etwas Besonderes?
An sich kommen Planetenparaden recht häufig vor. Es ist nicht ungewöhnlich, dass mehrere Planeten zusammen am Nachthimmel sichtbar sind und sich in einer "Linie" befinden. Ein Zusammentreffen von drei Planeten ist etwa einmal jährlich zu beobachten, während vier Planeten nur alle paar Jahre in einer Reihe stehen.
Eine Planetenparade mit fünf oder mehr Planeten tritt nach Aussage von Klaus Jäger nur alle ein bis zwei Jahrzehnte auf. Das gelte aber nur für den Fall, dass die Planeten gleichzeitig am Himmel sichtbar seien. Dass die einen Planeten am Abendhimmel und die anderen am Morgenhimmel sichtbar sind, komme öfter vor.
Es kann sich also lohnen, in diesen Tagen einen Blick in den südlichen Nachthimmel zu werfen. Das besondere an der Konstellation 2025 ist nämlich, dass mit etwas Glück vier der sechs Planeten mit bloßem Auge zu sehen sind.