Libelle des Jahres 2023 "Eine Verliererin des Klimawandels"
Sie mag es kälter, lebt im Gebirge und braucht Gewässer für ihren Nachwuchs: die Alpen-Smaragdlibelle. Die Klimaerwärmung macht ihr zu schaffen und könnte sogar zum Aussterben der Art führen. Deswegen bekommt sie 2023 besondere Aufmerksamkeit.
Die vom Aussterben bedrohte Alpen-Smaragdlibelle ist die "Libelle des Jahres 2023". Die Art sei eine der "Verliererinnen des Klimawandels", teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit. Die Libellenart ist demnach nicht einfach zu bestimmen und wird aufgrund ihrer Seltenheit und der Unzugänglichkeit ihrer Lebensräume auch nicht häufig beobachtet. Sie hat ein Verbreitungsgebiet, das von Norwegen über Sibirien bis in den Norden Japans reicht.
In Deutschland kommt sie nur in Lagen über 750 Meter Meereshöhe im Harz, Thüringer Wald, Erzgebirge, Fichtelgebirge, Bayerischem Wald und Schwarzwald sowie in den bayerischen Alpen vor. Die Libelle gilt als "kälteliebend".
Lebensräume durch Klimawandel gefährdet
Die Alpen-Smaragdlibellen (Somatochlora alpestris) leben in den Mittelgebirgen fast ausschließlich in Zwischen- und Hochmooren, in den höheren Lagen der Alpen auch in größeren Gewässern wie Weihern und Kleinseen. Den Tieren mache die Klimaerwärmung zu schaffen, weil dadurch unter anderem die Lebensräume der Larven austrockneten.
Weil sie ohnehin schon so selten ist, so die Naturschützer, bestehe eine sehr große Wahrscheinlichkeit, dass die Art aussterben könnte. Die Lebensräume müssten deswegen intensiv geschützt werden. Allerdings erschwere der anhaltende Klimawandel zum Beispiel die gut funktionierenden Maßnahmen zur Verbesserung und Revitalisierung der Moore.
Die Auszeichnung wird vom BUND und von der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (Libellenforscher) vergeben. Im Jahr 2022 lag das Augenmerk auf der Kleinen Pechlibelle.