Verdacht auf Finanzbetrug Trump stundenlang von Ermittlern befragt
Ex-Präsident Trump musste erneut wegen Rechtssachen nach New York: Er und seine Kinder sollen Vermögenswerte ihrer Firmen falsch dargestellt haben. Bei einer Befragung im Vorjahr hatte sich Trump noch geweigert, Fragen zu beantworten.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist am Donnerstag in New York erneut zu einer Anklage befragt worden. Dabei ging es um einen 250 Millionen Dollar schweren Finanzbetrug.
Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James beschuldigt Trump, drei seiner erwachsenen Kinder und andere, gemeinsam jahrzehntelang Immobilienwerte und seinen Nettowert manipuliert zu haben, um günstige Kredite sowie Steuer- und Versicherungsvorteile zu erhalten.
Trump: "Profitables und wertvolles Unternehmen"
Der ehemalige US-Präsident, der die republikanische Nominierung für die Präsidentschaftswahl 2024 anstrebt, erschien um 10 Uhr morgens Ortszeit zu seiner Befragung, die er erst kurz nach 18 Uhr wieder verließ. Die Befragung fand hinter geschlossenen Türen statt. Inhaltliche Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt, auch welchen Fokus die Gespräche hatte, blieb zunächst unklar.
Vor dem Büro der Generalstaatsanwältin hatten sich einige Gegner und auch Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten versammelt. Trump selber kündigte vor dem Termin an, dass er endlich zeigen könne, "was für ein großartiges, profitables und wertvolles Unternehmen" er aufgebaut habe. Eine seiner Anwältinnen teilte mit, Trump habe nichts zu verbergen.
Generalstaatsanwältin fordert Wiedergutmachung
Mit dem Fall, der im Oktober vor Gericht verhandelt werden soll, will Generalstaatsanwältin James erreichen, dass die Trumps 250 Millionen Dollar (229 Millionen Euro) als Wiedergutmachung zahlen müssen. Trumps Konzern weist die Vorwürfe zurück.
Bei einer vorherigen Befragung unter Eid im vergangenen Jahr hatte Trump sich mehr als 400 Mal geweigert, die Fragen zu beantworten. Lediglich seinen Namen bestätigte er damals. Beim Termin gestern soll Trump Medienberichten zufolge Aussagen getätigt haben.
Eine Anklage steht bereits
Die Stimmung in den USA bezüglich der rechtlichen Verfolgung Trumps ist aufgeheizt. Gegen ihn wird wegen einer Reihe möglicher Vergehen ermittelt. Trump selbst weist alle Fälle als politisch motiviertes Vorgehen zurück. Er will die Nominierung der Republikaner für die Präsidentenwahl 2024 gewinnen.
Vergangene Woche war Trump als erster ehemaliger US-Präsident strafrechtlich angeklagt worden. Der Manhattaner Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg wirft ihm vor, mit Schweigegeldzahlungen an zwei Frauen versucht zu haben, seine Chancen bei der Präsidentenwahl 2016 zu erhöhen und damit gegen Wahlgesetze verstoßen zu haben. Die Zahlungen habe er mit falschen Einträgen in Geschäftsunterlagen versucht zu verschleiern.