Ein Abtreibungsgegner sitzt vor einer Klinik (Archiv)

Vor Großdemo in Washington Trump begnadigt Abtreibungsgegner

Stand: 24.01.2025 01:19 Uhr

US-Präsident Trump hat seinen bisherigen Begnadigungen weitere hinzugefügt: Dieses Mal ging es um 23 verurteilte Abtreibungsgegner - just einen Tag, bevor in Washington eine Großdemonstration zu dem Thema stattfinden soll.

US-Präsident Donald Trump hat 23 Abtreibungsgegner begnadigt, die im Zusammenhang mit ihrer Teilnahme an gewaltsamen Protesten verurteilt worden waren. Die Männer und Frauen hatten unter anderem die Türen von Abtreibungskliniken über mehrere Stunden blockiert, was laut den Behörden zu Verzögerungen bei zeitkritischen Eingriffen führte, die Blutungen, Infektionen oder erhebliche Schmerzen bei den Frauen zur Folge gehabt haben könnten. Zudem hatten sie Klinikpersonal angegriffen und verletzt sowie Schwangere bedroht und attackiert. Deswegen erhielten sie Strafen von bis zu fünf Jahren Haft.

Diese Menschen "hätten nicht verfolgt werden dürfen", sagte Trump bei der Unterzeichnung des Dekrets vor Journalisten. Viele von ihnen seien Ältere, fügte er hinzu. "Es ist eine große Ehre, dies zu unterzeichnen", betonte Trump. 

Einen Tag vor Großdemo von Abtreibungsgegnern

Die Begnadigung erfolgte einen Tag vor einer geplanten Großdemonstration von Abtreibungsgegnern in Washington, dem sogenannten "Marsch für das Leben". Trump soll Medienberichten zufolge per Video zugeschaltet werden, US-Vize-Präsident JD Vance wird vor Ort erwartet. 

Während sich die Demokraten vehement für das Recht auf Abtreibung einsetzten, blieb Trump während seines Wahlkampfes in der politisch brisanten Frage des Abtreibungsrechts bewusst vage.

Nicht die ersten Begnadigungen seit Amtsantritt

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte Abtreibungsgegnern vor eineinhalb Jahren einen wichtigen Sieg beschert: Der Supreme Court in Washington hob im Juni 2022 das landesweite Grundrecht auf Schwangerschaftsabbrüche auf. In der Folge verboten mehrere konservativ regierte Bundesstaaten Abtreibungen oder schränkten den Zugang stark ein.

Trump hat seit seiner Amtseinführung am Montag eine Reihe von Begnadigungen verkündet. So begnadigte er am Montagabend 1.500 wegen der Erstürmung des US-Kapitols in Washington verurteilte Straftäter.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 24. Januar 2025 um 07:31 Uhr.