Im Austausch für US-Hilfen Trump fordert Rohstoffe aus der Ukraine
US-Präsident Trump will die weitere Unterstützung seines Landes für die Ukraine an Bedingungen knüpfen: Die Ukraine soll den USA im Gegenzug wertvolle Rohstoffe liefern. Kanzler Scholz nannte Trumps Forderung "egoistisch".
US-Präsident Donald Trump hat von der Ukraine wertvolle Rohstoffe im Austausch für weitere US-Hilfen gefordert. Seine Regierung wolle ein Abkommen mit Kiew aushandeln, das die Lieferung Seltener Erden an die USA garantiere, erklärte Trump in Washington. "Wir investieren Hunderte Milliarden Dollar. Sie haben großartige seltene Erden", führte der US-Präsident aus. Er gab an, die Ukraine sei "bereit, dies zu tun". Seltene Erden sind Metalle, die für die Herstellung von Smartphones, Elektroautos und anderen High-Tech-Produkten benötigt werden.
Trump übte in diesem Kontext erneut scharfe Kritik an seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden. "Biden hat sie nie um Geld gebeten. Er hat nie gesagt: Ihr müsst zahlen. Er hat einfach nur Geld verteilt", sagte Trump. Im Gegensatz dazu arbeite er mit der ukrainischen Regierung daran, "einige Deals" abzuschließen, um Garantien für die US-Unterstützung zu sichern.
Trump drohte bereits, Hilfen drastisch zu kürzen
Die USA sind der wichtigste Unterstützer und Waffenlieferant der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den Aggressor Russland. Trump hat allerdings schon mehrfach angedeutet, dass er die Unterstützung der USA drastisch zurückfahren könnte.
Der Republikaner zeigte sich optimistisch, eine Friedenslösung in dem seit knapp drei Jahren andauernden Krieg erreichen zu können. "Wir haben eine Menge Fortschritte bei Russland und der Ukraine gemacht", sagte er - ohne Details zu nennen. In Kiew wird befürchtet, dass Russland am Ende etwaiger Friedensgespräche als Sieger dastehen könnte.
Scholz: Ukraine muss ihren Wiederaufbau finanzieren können
Scharfe Kritik an Trumps jüngster Forderung kam von Bundeskanzler Olaf Scholz. Es "wäre sehr egoistisch, sehr selbstbezogen", wenn man die Ressourcen der Ukraine nutzen würde, um die Unterstützung bei der Verteidigung zu finanzieren, sagte Scholz nach einem informellen EU-Gipfel in Brüssel. "Es geht darum, dass die Ukraine ihren Wiederaufbau finanzieren kann." Das seien große Aufgaben, wenn man die riesigen Zerstörungen betrachte. Daher solle man die Ressourcen des Landes nutzen, um all das zu finanzieren, was nach dem Krieg erforderlich sei.
Eine ukrainische Reaktion auf Trumps Aussagen gab es bislang nicht.