
Oscar-Verleihung "Anora" als bester Film ausgezeichnet
Die US-Filmakademie hat die Tragikomödie "Anora" mit dem Oscar für den besten Film geehrt. Das Werk handelt von einer Sexarbeiterin. Einen deutschen Preisträger gab es auch.
Der Film "Anora" des US-Regisseurs Sean Baker ist bei den Oscars zum besten Film gekürt worden. In der Königskategorie setzte sich die Low-Budget-Produktion über die Beziehung zwischen einer Stripperin aus New York und einem russischen Oligarchensohn unter anderem gegen den Vatikan-Thriller "Konklave" durch. Insgesamt wurde der Film mit fünf Oscars ausgezeichnet.
So durfte sich auch die erst 25 Jahre alte US-Schauspielerin Mikey Madison über eine Ehrung freuen. Sie bekam den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Madison setzte sich unter anderem gegen Demi Moore durch, die ebenfalls als Favoritin gehandelt worden war.
"Anora"-Regisseur Sean Baker wurde für die beste Regie ausgezeichnet. Der US-Filmemacher nahm die Trophäe im Dolby Theater in Hollywood entgegen. Der Film des 54-Jährigen wurde zudem für den besten Schnitt geehrt.
Tränen bei der besten Nebendarstellerin
Drei Oscars gingen an das Drama "The Brutalist" über einen jüdischen Architekten, der sich nach dem Holocaust ein neues Leben in den USA aufbauen will. Hauptdarsteller Adrien Brody gewann für die Rolle seinen zweiten Oscar - damit ging Timothée Chalamet, der Musiker Bob Dylan in "Like A Complete Unknown" spielte, leer aus.
Der Oscar für den besten Nebendarsteller ging an Kieran Culkin ("A Real Pain"). Beste Nebendarstellerin wurde Zoe Saldaña ("Emilia Pérez"), die auf der Bühne unter Tränen ihre Mutter erwähnte und daran erinnerte, dass sie selbst Kind von Einwanderern sei. Sie bekomme die Auszeichnung für eine Rolle, in der sie Spanisch singe und spreche. "Das ist für meine Großmutter."
Kategorie | Preisträgerin/Preisträger |
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Bester Film | "Anora" |
Bester Hauptdarsteller | Adrien Brody ("The Brutalist") |
Beste Hauptdarstellerin | Mikey Madison ("Anora") |
Beste Nebendarstellerin | Zoe Saldaña ("Emilia Pérez") |
Bester Nebendarsteller | Kieran Culkin ("A Real Pain") |
Beste Regie | Sean Baker ("Anora") |
Bester internationaler Film | "I'm Still Here" aus Brasilien |
Nur Nefzer darf für Deutschland jubeln
Enttäuschend verlief die Oscar-Zeremonie für die meisten deutschen Hoffnungsträger: In der Kategorie bester internationaler Film ging der deutsche Kandidat "Die Saat des heiligen Feigenbaums" leer aus. Der Politthriller von Mohammad Rasoulof musste sich gegen "Für immer hier" (Originaltitel: "I'm Still Here") von Walter Salles geschlagen geben. Rasoulofs Werk dreht sich um die Massenproteste im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Der Film wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und konnte daher für das Land ins Rennen gehen.
Jubeln durfte dagegen der Spezialeffekte-Künstler Gerd Nefzer. Der 59-Jährige wurde mit Paul Lambert, Stephen James und Rhys Salcombe für die visuellen Effekte in "Dune: Part Two" ausgezeichnet. Es ist bereits sein dritter Oscar. Nefzer rief im Dolby Theatre auf Deutsch: "Dankeschön. Das ist großartig."
In den Kategorien beste Filmmusik und bestes Original-Drehbuch gab es dagegen keine Auszeichnung für die Nominierten aus Deutschland.