Ärztemangel in Deutschland Zahl der Ärzte aus dem Ausland so hoch wie nie
Der Ärztemangel in Deutschland ist nach wie vor groß. Ein Mittel dagegen könnten Mediziner aus dem Ausland sein. Deren Anzahl hat sich im Vergleich zu 2013 bereits verdoppelt - Ärztevertreter warnen jedoch vor Problemen.
Die Zahl von Ärztinnen und Ärzten ohne deutschen Pass ist in Deutschland auf einem Höchststand. Ende des vergangenen Jahres waren es 63.763 Medizinerinnen und Mediziner, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Statistik der Bundesärztekammer berichteten.
Demnach habe sich die Zahl im Vergleich zu 2013 verdoppelt - damals lag sie bei rund 30.000. 1993 habe es lediglich etwa 10.000 ausländische Ärztinnen und Ärzte gegeben.
Häufigste Herkunftsländer sind Syrien und Rumänien
Die meisten Ärztinnen und Ärzten ohne deutschen Pass kommen den Angaben zufolge aus EU-Ländern oder anderen europäischen Staaten sowie aus Ländern des Nahen Ostens. Häufigste Herkunftsländer seien Syrien (6.120), Rumänien (4.668), Österreich (2.993), Griechenland (2.943), Russland (2.941) und die Türkei (2.628).
Ärztevertreter warnt vor Sprachbarrieren
Der Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Jürgen Hoffart, warnte vor einem wachsenden Problemen durch schlechte Deutschkenntnisse ausländischer Kollegen. Es komme immer wieder zu lebensgefährlichen Missverständnissen. So würden die Begriffe Brustschmerz und Bauchschmerz verwechselt, woraufhin der Arzt den Bauch anschaue und den Herzinfarkt übersehe.
Das Problem könnte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, "weil wir immer mehr ausländische Ärzte haben werden." Eine Ursache sei der Ärztemangel, so Hoffart. Denn mit Studierenden in Deutschland sei der Personalbedarf in der Medizin künftig nicht zu decken. Von den jährlich rund 11.000 Studienabgängerinnen und Studienabgängern hierzulande gehe ein beachtlicher Teil nicht in den Beruf.