
Berlin Brandenburg Alle Regionalzüge zwischen Berlin und Bernau fallen sieben Wochen lang aus
Brückenarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Bernau und Berlin führen zu wochenlangen massiven Einschränkungen: Ab Freitag fährt zwischen den beiden Städten kein Regionalzug mehr. Die Odeg wollte die Arbeiten noch verschieben lassen.
Die Regionalbahnlinien zwischen Berlin und Bernau im Landkreis Barnim werden ab Freitag wegen Brückenbauarbeiten in Berlin-Buch für sieben Wochen lahmgelegt. Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) ist am Dienstag mit einer Beschwerde gegen den Zeitpunkt der Baumaßnahmen vor der Bundesnetzagentur gescheitert.
Schon im vergangenen Jahr gab es auf der Strecke zahlreiche Sperrungen.
RE3 und RB24 von Sperrung betroffen - S-Bahn fährt
Betroffen ist neben dem RE3 auch der RB24 - beide Linien werden von der DB betrieben. Fahrgäste müssen sich bis Ende Mai auf Schienenersatzverkehr einstellen. Vor allem der RE3 ist aufgrund seiner Verbindung nach Schwedt (Uckermark) an der polnischen Grenze eine stark frequentierte Verbindung.
Die Züge der RE3 fallen laut Angaben der Deutschen Bahn vom 11. bis zum 24. April zwischen Berlin Hauptbahnhof und Eberswalde aus. Im selben Zeitraum fallen die Züge der Linie RB24 zwischen Berlin-Lichtenberg und Eberswalde aus.
Vom 25. April bis zum 30. Mai fahren keine Züge der Linien RE3 und RB24 zwischen Berlin und Bernau.
Wegen der Brückenarbeiten fahren die Pendlerzüge der RB63 an den Wochenenden nur zwischen Joachimsthal und Eberswalde. Die Weiterfahrt nach Berlin-Gesundbrunnen ist bis Ende Mai nicht möglich.
Die S-Bahn ist nicht betroffen. Die Linie S2 wird wegen der Bauarbeiten als Ersatzverkehr zwischen Berlin und Bernau empfohlen. Nutzer des RB24 können zwischen Berlin-Lichtenberg und Berlin-Hohenschönhausen mit der S75 fahren. Zwischen Berlin-Hohenschönhausen und Bernau soll ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden.

Odeg bemängelt, nicht korrekt informiert worden zu sein
Die Odeg hatte unter anderem bemängelt, dass sie von der Deutschen Bahn (DB) nicht korrekt über die Baumaßnahmen informiert worden sei. Inhaltlich führte die Odeg darin an, dass sie infolge der Sperrung ihre Hauptwerkstatt in Eberswalde (Barnim) nur noch schwer erreichen könne.
Die Bundesnetzagentur urteilte jetzt, dass die Bahn bei der Kommunikation zwar gegen die geltenden Fristvorgaben verstoßen habe. Es sei aber unverhältnismäßig, den Brückenbau zu verschieben.
Bei einer Verschiebung drohe eine Sperrung der Strecke aus Sicherheitsgründen, weil die Brücke am S-Bahnhof Buch in einem schlechten Zustand sei, hieß es weiter. Außerdem habe die Bahn auf Wunsch der Odeg noch zahlreiche Anpassungen an den Trassen vorgenommen.
Die Brückenarbeiten sind Teil der Erneuerung der Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und dem polnischen Szczecin. Insgesamt 22 Brücken im Abschnitt zwischen Bernau und Berlin-Gesundgrunnen werden dabei neu gebaut.
Mehrbelastung für Pendler
Auch die Gemeinde Panketal habe keine Informationen vom VBB oder von der Deutschen Bahn bekommen, dass es zu so einer umfangreichen Sperrung kommt, sagte Bürgermeister Maximilian Wonke (SPD). "Warum man da nicht beteiligt wurde, verstehe ich ehrlich gesagt nicht."
Die Gemeinde sei mit ihren 8.000 Pendlern pro Tag und ihren 21.000 Einwohnern auf den Bahnverkehr angewiesen. "Mein Herz schlägt für die vielen Pendler, die jeden Tag in die Hauptstadt müssen, um dort zu arbeiten. Das sind erhebliche Umwege und die S-Bahn, die ja noch weiter fährt, wird natürlich erheblich mehr belastet", sagte Wonke.
Eine rechtzeitige Kommunikation seitens der Bahn wäre für die Pendler von großem Wert, "weil man gerade heutzutage mit seiner Vorgesetzten absprechen kann, ob man gewisse Dinge verschiebt, ob man Projekte anders strickt, dass man eben nicht so oft in die Stadt fahren muss."
Sendung: Antenne Brandenburg, 08.04.2025, 09:20 Uhr