
Rheinland-Pfalz Hochrechnung Bundestagswahl: CDU gewinnt in Rheinland-Pfalz, AfD dahinter
Nach ersten Hochrechnungen hat die Union die Bundestagswahl gewonnen. Die AfD ist zweitstärkste Kraft. Auch in RLP heißen die Sieger CDU und AfD.
So hat Deutschland gewählt
CDU und CSU haben deutschlandweit die meisten Stimmen geholt. Laut der Hochrechnung von infratest dimap von 22:27 Uhr hat die Union 28,5 Prozent (+4,4) der Stimmen geholt.
Zweitstärkste Kraft wird die AfD mit 20,6 Prozent (+10,2). Die SPD 16,5 Prozent (-9,2), die Grünen holen 11,8 Prozent (-2,9). Die Linke ist mit 8,7 Prozent dabei (+3,8).
Um den Einzug in den Bundestag muss das BSW mit 4,9 Prozent (+4,9) noch zittern. Gleiches gilt für die FDP mit 4,4 Prozent (-7,0). Die Freien Wähler liegen bei 1,6 Prozent (-0,8). Die Wahlbeteiligung liegt bei 83,1 Prozent - der höchste Wert seit 1990.
Alle aktuellen News zu den vorgezogenen Neuwahlen finden Sie in unserem Live-Ticker:
Merz: Ziel ist "so schnell wie möglich handlungsfähige Regierung"
CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz verteidigte den hart geführten Wahlkampf: "Aber jetzt werden wir miteinander reden. Es geht vor allem darum, so schnell wie möglich eine handlungsfähige Regierung in Deutschland wieder zu schaffen, mit einer guten parlamentarischen Mehrheit."
Der amtierende Bundeskanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat seine Wahlniederlage eingeräumt. "Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die Sozialdemokratische Partei." Scholz erklärte, dass auch er Verantwortung für das Ergebnis habe.
So hat Rheinland-Pfalz gewählt
Die CDU liegt auch in Rheinland-Pfalz vorne. Die Hochrechnung von 22:35 Uhr sieht die Christdemokraten bei 29,8 Prozent (+5,1). Zweitstärkste Kraft ist auch hier die AfD mit 20,8 Prozent (+11,6).
Die SPD steht bei 18,7 Prozent (-10,7), die Grünen bei 10,4 Prozent (-2,2). Die Linke erreicht 6,6 Prozent (+3,3). Die FDP liegt bei 4,5 Prozent (-7,2), das BSW bei 4,3 Prozent (+4,3), die Freien Wähler bei 2,1 (-1,5)
Etwa 2,97 Millionen Wahlberechtigte waren in Rheinland-Pfalz aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen.
Das Endergebnis für RLP wird vor Mitternacht erwartet. Das bundesweite Endergebnis kommt im Laufe der Nacht oder am frühen Morgen - oft zwischen 3 oder 4 Uhr. Erst dann wird man langsam sagen können, wer es aus Rheinland-Pfalz nach Berlin geschafft hat.
Das sind die Gewinner der Wahlkreise in Rheinland-Pfalz
Die meisten Wahlkreise sind inzwischen ausgezählt. Wegen des neuen Wahlrechts bedeutet der Gewinn eines Wahlkreises bei den Erststimmen aber nicht mehr automatisch den Einzug in den Bundestag.
Die Kandidatinnen und Kandidaten bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt - anderenfalls geht der Wahlkreis bei den Erststimmen leer aus. Entsprechend entscheidet sich erst mit dem vorläufigen Endergebnis, wer nach Berlin geht.
Die meisten Erststimmen in den Wahlkreisen haben geholt:
Ahrweiler: Mechthild Heil, CDU (39,3 Prozent)
Bitburg: Patrick Schnieder, CDU (40,2 Prozent)
Kaiserslautern: Matthias Mieves, SPD (28,0)
Koblenz: Josef Oster, CDU (35,7 Prozent)
Kreuznach: Julia Klöckner, CDU (32,3 Prozent)
Ludwigshafen-Frankenthal: Sertac Bilgin, CDU (27,1 Prozent)
Montabaur: Harald Orthey, CDU (35,7 Prozent)
Mosel/Rhein-Hunsrück: Marlon Bröhr, CDU (38,2 Prozent)
Neustadt-Speyer: Johannes Steiniger, CDU (34,7 Prozent)
Worms: Jan Metzler, CDU (35,3 Prozent)
So sind die Reaktionen auf die Wahl aus Rheinland-Pfalz
Friedrich Merz werde der nächste Bundeskanzler, ist sich der Chef der rheinland-pfälzischen CDU Gordon Schnieder im SWR sicher. Nur mit welcher Koalition lasse sich noch nicht abschätzen: "Wir werden mal schauen, was auch gerade mit den kleinen Parteien noch passieren wird im Laufe des Abends und dann werden wir, glaub ich, erst sehr spät heute Abend wissen, welche Möglichkeit es dann im Nachgang noch geben wird."
"Die Sozialdemokratie muss sich jetzt erstmal ihr eigenes Ergebnis anschauen, muss sich sortieren", sagte RLP-Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) am Abend über das schwache Ergebnis der Partei.
Jan Bollinger, Vorsitzender der AfD in Rheinland-Pfalz sagte im SWR: "Wir haben als AfD, gerade in Rheinland-Pfalz, das Wahlergebnis mehr als verdoppelt. Wir sind damit der eigentliche Wahlgewinner und es ist klar, wir sind als Volkspartei auch im Westen angekommen."
Paul Bunjes, Landesvorsitzender der Grünen, betont: "Wir haben von den Ampelparteien am wenigsten verloren. Wir sind konstant geblieben. Wir haben im Vergleich zum letzten November, wo wir in Umfragen deutlich schlechter dastanden, auch nochmal aufgeholt."
Für Dave Koch, Landeschef der Linken, war das Thema Migration der Hauptgrund dafür, dass wieder mehr Menschen ihr Kreuz bei seiner Partei machten. Viele hätten gedacht, es brauche "eine Partei, die wirklich darauf pocht, dass Menschenrechte auf Asyl eingehalten werden."
"Das ist ein enttäuschendes Ergebnis, was zum jetzigen Zeitpunkt vorliegt", gesteht Daniela Schmitt, die stellvertretende Landesvorsitzende der FDP. "Wir schauen natürlich auf die weitere Entwicklung des Abends, aber wir hätten uns ein besseres Ergebnis gewünscht."
"Das ist eine gute Ausgangsbasis, egal, ob wir noch reinrutschen oder nicht", sagt Andreas Hartenfels vom BSW-Landesvorstand. "Vielleicht kriegt es noch das Sahnehäubchen mit 5,0 oder 5,1 Prozent."
Diese Besonderheiten gibt es in Rheinland-Pfalz
In RLP gibt es zwei Besonderheiten bei der Stimmauszählung. In Orten, die zu einer Verbandsgemeinde gehören, wird das Wahlergebnis in der Regel ohne Briefwähler angezeigt. Die Briefwahl wird zumeist zentral bei der Verbandsgemeinde ausgezählt und kann daher nicht separat für die einzelnen Gemeinden ermittelt werden.
Konkret heißt das: In den Ergebnissen der Ortsgemeinden sind nur die in den Wahllokalen abgegeben Urnen-Stimmen enthalten. Möglicherweise enthält dieses Gemeindeergebnis auch Stimmen aus Nachbargemeinden, wenn dort weniger als 30 Wählerinnen und Wähler ihre Stimme im Wahllokal abgegeben haben.
Wie wird das Wahlergebnis ermittelt?
Die Wahllokale sind seit 18 Uhr geschlossen. Danach hat die Auszählung der Stimmen per Hand begonnen. Erste Ergebnisse werden bereits am Wahlabend oder in der Wahlnacht bekannt gegeben. Das vorläufige offizielle Ergebnis wird oft in der Nacht oder erst am Morgen nach der Wahl veröffentlicht. Bis das offizielle amtliche Endergebnis ermittelt ist, dauert es. In der Regel ist es innerhalb von zwei Wochen nach der Wahl da.
Sendung am So., 23.2.2025 20:15 Uhr, SWR - Die Wahl, SWR RP