Moody´s stuft Kreditwürdigkeit weiter ab Russlands Bonität auf Ramschniveau
Eine weitere der drei großen US-Ratingagenturen hat die Kreditwürdigkeit Russlands auf Ramschniveau herabgestuft. Moody´s begründete die Entscheidung mit dem Ukraine-Konflikt und dem niedrigen Ölpreis. In Moskau stieß die Entscheidung auf Unverständnis.
Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Russlands auf Ramschniveau herabgestuft. Die Bewertung liege nun bei Ba1 nach Baa3, teilte das Unternehmen mit. Damit befindet sich die Bonität des Landes in einem spekulativen Bereich. Auch den Ausblick sieht Moody's weiter negativ.
Zur Begründung nannte Moody's den anhaltenden Ukraine-Konflikt, den Verfall des Ölpreises sowie die gegen Moskau verhängten Wirtschaftssanktionen. Mitte Januar hatte die US-Ratingagentur die Kreditwürdigkeit Russlands mit Verweis auf die zu erwartende schwere Rezession von Note "Baa2" auf "Baa3" herabgestuft.
Kritik aus Moskau
Der russische Finanzminister Anton Siluanow erklärte, die Entscheidung von Moody's basiere auf "Faktoren politischen Charakters". Moody´s habe eine Reihe positiver Faktoren nicht einbezogen, klagte er. So habe sein Land erheblich Devisenreserven, eine geringe Verschuldung und erwirtschafte einen Handelsüberschuss. Die Herabstufung werde keine ernsthaften zusätzlichen Auswirkungen auf den russischen Kapitalmarkt haben, so Siluanow.
Russische Regierungsmitglieder hatten in der Vergangenheit wiederholt bezweifelt, dass die US-Ratingagenturen politisch unabhängig seien.
"Ramsch" auch für Standard &Poor's
Standard &Poor's hatte die Bonität Russlands bereits Ende Januar auf Ramschniveau herabgestuft. Bei Fitch, der dritten großen US-Ratingagentur, rangiert das Land noch knapp über diesem Niveau. Doch auch für die Analysten von Fitch ist der Ausblick für die russische Wirtschaft negativ.